Tja, das hört sich nach mehreren parallelen Übelständen an.
1. Drehzahlproblem >6.500 U/min: Entweder zu fett oder zu mager. Meistens zu fett! Hätte man einfach testen können, als sie noch ging indem man den LuFi-Deckel abschraubt und mal ´ne Runde dreht: Läuft sie zu fett, wird´s ohne LuFi Deckel BESSER! Läuft sie zu mager, wird´s ohne LuFi Deckel SCHLECHTER! Dann weiss man schon mal woran man ist! Abhilfe: Vergaser-Reparatursatz kaufen und alles austauschen, danach Schwimmerstand checken und Membran separat machen. That´s it. Ansaugstutzen checkt man auch noch und püft auch, ob die übergangsfrei mit dem Zylinderkopf verschraubt sind.
2. Selbstheilung: Wahrscheinlich (!) lief sie zu fett. Praktisch alle Altvergaser laufen irgendwann in´s Fette weil die Düsen und Durchflüsse immer nur grösser werden. Ausser die Bremsluft-Düsen, die bleiben. Aber Luft ist nicht abrasiv und dadurch wird´s insgesamt fetter. Allermeistens - muss nicht immer sein, deshalb der Test nach 1.
3. Nich mehr Anspringen: Vermutlich, wahrscheinlich und ohne Gewähr hat sich gestern durch das Rumgewürge mit der Drehzahl irgendwo Gammel gelöst und sich vor die Hauptdüse geklemmt. Die Huptdüse bestimmt das Gemisch von Zweidrittel- bis Vollgas. Hat halt grade gepasst mit der Verringerung des Durchflusses, so dass bis Nenndrehzahl was ging.
Wahrscheinlich hat sich aber auch sonstiger Gammel gelöst und der blockiert jetzt die Leerlaufdüse und/oder die Startanfettung. Das ist blöd, weil jetzt springt´se nicht mehr an.
Abhilfe zu 1, 2 und 3: Vergaser raus und nach Gammel kucken. Druckluft hilft, beim Schwimmer und der Membran damit aber aufpassen!
Mechanisch:
Metallische Geräusche und DeKo. DeKo hab ich seit 20 Jahren entfernt. Völlig sinnloser Tinnef, der nur Ärger machen kann. Keine Ahnung, ob evtl. da was blockiert ist, check mal den Hebel am Zylinderkopf, ob sich der frei drehen kann und in Ruhezustand kommt. Wenn sich da ein Steinchen verklemmt hat, könnt´s schon sein.
Aber Fehlzündungen in Richtung Vergaser deuten an sich eher nach einem zu MAGEREN Startgemisch und nicht einem teil-geöffneten Auslassventil. Beim geöffneten Auslassventil würde es eher in Richtung Auspuff patschen. Das hört sich aber ganz anders an.
zu mageres kaltes Startgemisch verbrennt so langsam, dass das Einlassventil schon wieder offen ist, wenn der Vrebrennungsvorgang aus den Pötten kommt.
Oder aber es haben sich irgendwie total die Steuerzeiten verstellt. Betonung auf "total" und das metallische, was Du hörst sind die Ventile, die auf den Kolbenboden knallen. Das wäre dann aber eher extrem unschön und ein Kopf-schaden. Aber das hätteste gestern beim Abstellen schon gemerkt. Weil dann geht das Ding aus und dreht definitiv nich mehr auf 8.000 U/min... Oder man hatßs nich gehört, soll auch schon vorgekommen sein
THEORETISCH - also echt theoretisch - hab ich noch nie gehört aber physikalisch könnt ich´s mir vorstellen: Durch ein extrem scharfes Anrollen, evtl. im 1. Gang und hoher Geschwindigkeit (> 30km/h) oder 2. und >50 km/h könntest Du die Steuerkette zum Überpsringen gebracht haben.
Weil dann wird beim schnellen (!) Einkuppeln extrem ruckartig der ganze Motor beschleunigt, und dabei auch der ganze Ventiltrieb. Viel härter und schneller, als das Motorbremse und Kickstarter jemals könnten. Wenn dann noch schön fest zupackender Off-road Strassenbelag oder griffiger Asphalt ein Blockieren des Hinterrads verhindern sondern mit Macht die ganze Hütte anreissen wie doof: Dann könnte ich mir schon vorstellen, dass das die Steuerkette uncool findet und einen Zahn oder 2 überspringt. Oder sich gar unbotmässig längt.
Das würde ich vor weiteren Startversuchen mal checken, weil das relativ schnell geht und man nicht nen Haufen Zeug ausbauen muss: Ventildeckel runter und kucken, ob die Markierungen noch passen. Siehe Ventileinstellungs-Ratgeber links. Ganz unten im PDF ist die Kontrolle der Steuerzeiten sehr anschaulich beschrieben.
Viel Glück!
P.S.: Also nur dass man´s erwähnt hat: Genug Öl is aber schon drin, oder?