Beiträge von Etti

    Naja, 0,8 Liter Öl auf 1.000km ist jetzt nicht wenig - hinge aber auch davon ab, was Du so fährst.

    800km Autobahn oder schnelle Bundesstrasse von 1.000 und die 0,8l sind durchaus noch im Normbereich.

    900km Stadt und 100km langsame Landstrasse - dann schon eher viel Ölverbrauch...

    Gut, mineralisches 20W50 wäre jetzt auch nicht mein Traumöl.

    https://d23zpyj32c5wn3.cloudfront.net/images/product….pdf?1594895475 sagt, dass der Flammpunkt bei guen 240 Grad ist - sollte also demnach relativ geringe Verdampfungsneigung haben. Allerdings ist die TBN mit 6.2mg eher dünn - bisschen wenig Korrosionsschutz. Allzulange sollte man das nicht im Motor lassen.

    Aber der Stockpunkt mit -27 Grad ist sehr wenig: Heisst, wenn´de das Ding mit 0 Grad oder so anwirfst, wird da schon eher Honig gepumpt. Das muss nicht just eben dem Motor gut tun.

    Wenn´de das Öl alle 3-4tkm ersetzt, deutet aber eigentlich nichts drauf hin, dass das Öl der Schuldige wäre. Hier würde ich eher auf altersbedingten Verschleiß tippen.

    Ignorieren und weiterfahren.

    Wenn man jetzt eine Kompressionsmessung machen würde und dabei feststellen täte, dass die Kompression überdurchschnittlich gut wäre, dann könnte das drauf hindeuten, dass evtl. reichlich Ölkohle in den Kolbenringen, v.a. am Ölabstreifring vorhanden wäre, welche eine Abdichtung gegen das Öl nur noch schwerlich ermöglichen würde.
    Die Ventilschaftdichtungen dürften als Übeltäter ausfallen, weil die würdeste im Schleppbetrieb des Motors sehen - sprich, im 6. ganz bei 120 mal vom Gas gehen und bis 40 oder 50 ohne Gas über Motorbremse laufen lassen. Wenn da nix blau wird, sind´s nicht die Ventilschaftdichtungen. Dann bleibt nur noch der Kolben...

    Aber siehe oben: Wenn man´s weiss, kann man auch einfach aufpassen und rechtzeitig nachfüllen!

    DEN ÖLSTAND IMMER AM MAXIMUM HALTEN!
    Nichts verträgt die kleine XT schlechter als wenig Öl im Motor!!!!

    DOT3 und DOT4 (Glykolbasis) sind untereinander austauschbar und mischbar.
    Mischen ist aber immer blöd, deshalb alles raus und neue Komplettbefüllung.

    Würde ich wundern, wenn da momentan noch DOT3 drin wäre - das gibt´s doch schon seit 20 Jahren nicht mehr.

    VORSICHT: DOT 5 und 5.1 sind VÖLLIG UNTERSCHIEDLICH!

    DOT5 = böse. Nur speziell zugelassene Bremsen vertragen das, weil auf Silikonbasis! Unsere Bremsen sind danach kaputt! Kaputt= Sämtliche Leitungen und Dichtungen!

    DOT5.1 = DOT 4 nur etwas "besser" (besser = höherer Nass-Siedepunkt und weniger hygroskopisch). DOT5.1 ist auch auf Glykolbasis wie DOT3/4!

    Überall, wo man DOT3/4 einfüllen darf, darf man auch (theoretisch!) 5.1 einfüllen.

    ABER: Bei so steinalten Bremsengedöns wie bei unseren XTs sollte man beim Umstieg von 3/4 auf 5.1 die Leitungen und alle Dichtungsringe ersetzen bzw. neu machen.

    Es gibt bei der XT aber eh keinen Grund, irgendetwas "besseres" als DOT4 einzufüllen.
    Der Nass-Siedepunkt von "guter" DOT4 liegt bei um die 180 Grad: So heiss muss die Bremse bei ´ner XT erstmal werden und dann gibt´s ja immer noch die mechanische Hinterradbremse...

    Welche DOT4? Castrol, ATe,... irgendwas "namhaftes"!

    Zuerst mal zur Visualisierung um sich vorzustellen, was da eigentlich vor sich geht:

    https://www.youtube.com/watch?v=z-AwQBi45q8

    Wenn man sich da die Reibungspunkte amkuckt, sieht man schön, dass es eine reine Gleitreibung ist. Da laufen Dinge im Ölbad aufeinander, die bestens geschmiert sind und "by design" ziemlich ohne jede Krafteinwirkung.

    Vermutlich würde da zur Schmierung billigstes Nähmaschinenöl ausreichen! Oder gar Wasser.... geht ja beim Moppedgetriebe alles ohne Last, da klauengeschaltet!

    Wenn das nun warm/heiss schwerer geht, liegt das nicht am Getriebe!
    Im Gegenteil: da schwimmt alles im heissen Öl, da müsssten sich die Gänge mit "anpusten" einlegen bzw. wechseln lassen.

    Wenn´s das nicht tut: KUPPLUNG! Die Kupplung verändert ihre Dimensionen durch die Hitze: Stahlscheiben werden dicker, Belagscheiben werden dicker aber die Ausrückung eher kleiner! Das Aluminium des Motorgehäuses dehnt sich auch aus - mehr als der Stahl der Getriebeinnereien und damit wandert die Druckstange weg vom Kupplung. Heisst, die Ausrückung der Kupplung wird bei Wärme (miniwinizi) kleiner.

    Deshalb: Kupplungszug nachstellen und gut sollte sein. Kann natürlich sein, dass die Druckstange schon etwas abgenutzt ist und generell nicht mehr so toll trennt. Dann hilft nachstellen nur bedingt, weil durchrutschen bei Belastung darf die Kupplung KEINESFALLS! Also es muss schon noch ein Restspiel im Kupplungszug bleiben!

    Wenn das alles nicht zufriedenstellend hilft, dann kann man in der tat evtl. mit einem etwas dickeren (mineralischen) Grundöl noch was retten.

    Aber eigentlich ist das Motoröl für die einwandfreie Gangwechsel-arie echt egal!

    Zitat


    BeitragVerfasst am: 05.03.21, 19:45 Titel:
    super danke für den Beitrag Smile Hast du noch ne Idee warum es meist der 5.Gang ist. Weil man den am meisten nutzt und ist aus irgendeinem Grund das Hämmern da am stärksten?

    Naja, mit welchem gang fährt man recht tieftourig im Stadtverkehr - mithin welcher Gang "fährt am Längsten"? Der 5.....
    Und in welchem gibt man im Stadtverkehr tieftourig gerne mal Vollgas? Ebeen...

    Der 6. ist davon aber nur unwesentlich weniger betroffen - nur verbringt man seine Zeit im 6. meistens bei etwas höheren und damit getriebeschonenderen Drehzahlen.


    Zitat


    da fällt mir doch dann dazu noch ein, selbst diese wunderadditive die ich mal in der zeit 1995 im einsatz hatte, brachten nix bei den Spähnen im Filter!

    Ich fahr seit über 20 jahren 3% MoS2 Pulver im Motorenöl, aber beim Getriebe bringt das in der tat relativ wenig bzw. bei der durchschnittlichen Spanmenge. Eher beim Ventiltrieb und der Steuerkette als auch am Kolben... vermutlich.. mit 45.000km sehen meine Nockenbahnen aus wie neu und der Kolben und Steuerkette is auch noch die erste!

    Späne sind völlig normal im Ölfilter und zeigen, dass der Filter tut, was er soll.
    Die kommen auch ganz sicher nicht vom Kolben oder Zylinder - weil wenn aus den Teilen Späne rauskämen, würde man das hören. ungefähr aus 300m Entfernung :)

    Das meiste kommt von den Zahnflanken der Getriebe-Zahnräder.
    Das berühmte "Pitting" sieht man beim Ölwechsel im Filter.

    Das ist aber bei >30 jahre alten Getrieben und der Verwendung von nicht-HD legiertem Getriebeöl völlig normal! So ein GL4 oder GL5 Getriebeöl hat ja reichlich Hochdruck-Additive drin. Vielfach auf Schwefelbasis. Die verhindern, dass direkter Kontakt zwischen den Zahnflanken zustandekommt. Getriebeöle aber zur Schmierung von Kurbel- und Zylindertrieben völlig ungeeignet wegen des vielen Verbrennungswassers, hohem Druck und Hitze. Schwefel bildet dann gerne schweflige Säure (H2SO3) und die will man ganz sicher nicht im Motor haben!

    Nachdem aber unsere Motoren eine gemeinsame Schmierung von Zylinder-Kurbeltrieb und Getriebe haben und mit Motoröl geschmiert werden, lässt sich das Spänethema nicht so ganz vermeiden.
    Erst in den sehr modernen Moppeds tritt aufgrund erheblich verbesserter Stahlqualitäten der Zahnräder mit Randaufkohlung beim Härten sowas nicht mehr auf bzw. in erheblich verringertem Umfang.

    Ein 50.000km XT Getriebe wird immer Pitting an den Zahnflanken aufweisen. Übrigens auch wesentlich dem Einzylindermotor geschuldet. Der "schlägt" es halt im Verbrennungstakt bei niedrigen Drehzahlen voll in´s Getriebe - das hinterlässt Spuren...

    So lange man die Späne nicht "löffelweise" findet - alles gut! Würde mir eher Sorgen machen, wenn KEINE Späne mehr im Ölfilter zu finden wären: Dann wäre was faul! (Oder man hätte die ideale Ölsorte für den XT Motor gefunden :) )

    Zitat

    120 kmh mit ungetunter TT 350 (Original Übersetzung) ist unprpblematisch möglich.
    140 sollte mit Übersetzung ohne Probleme möglich sein.

    Hihi, und wieder einer... :)

    120x120=14400
    140x140=19600

    Masse bzw. die halbe Masse spielt keine Rolle hier, ist linear: Aber V-Quadrat spielt die Riesenrolle!

    Das heisst, um von 120km/h auf 140km/h zu kommen, braucht man im Verhältnis 14.400 zu 19.600 = ca. 25% oder ein Viertel mehr Leistung/Energie.

    Glaubst Du wirklich, dass Du FUNFUNDZWANZIG Prozent mehr Leistung aus einer schnöden Übersetzungsänderung rausholen kannst? :D :D :D

    Also wenn Du das könntest, würdest Du im Formel 1 Zirkus Millionen scheffeln - oder Milliarden in der Automobilindustrie. Ach was, Billionen....

    :D

    Nope - geht nicht! Physik ist dagegen....

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    Hab mal nen Versuch mit dem Auto gemacht. Kein windschnittiger Kleinwagen, gerade Autobahn, konstantes Tempo im Tempomaten. Pendelt so zwischen 16 und 18kW Motorleistung bei 100km/h. Fand ich ganz spannend als "Hintergrundwissen" zu diesem Thema.

    Yes, annähernd jedes handelsübliche Automobil braucht bei 100 km/h irgendwas um die 25-30PS.
    Lässt sich nur leider überhaupt nicht auf Moppeds umrechnen.
    Da liefen früher die "offenen" 50iger mit 22-23 PS schon knapp 160km/h wohingegen auch eine gut im Futter stehende XT350 mit 27PS nicht über echte 130 zu kriegen ist. Die Spannweite bei Moppeds ist viel grösser als bei Autos.

    Immerhin wird beim Autp bis 70-80 km/h der Energiebedarf für die Fortbewegung überwiegend durch die Roll- und sonstigen Widerstände IM Auto und weniger vom Luftwiderstand beeinflusst. Erst darüber "übernimmt" sozusagen der Luftwiderstand die Hoheit.

    Beim Mopped spielt der Rollwiderstand eine untergeordnete Rolle (hard core Enduro- oder Crossreifen mal ausgenommen).

    Noch interessanter (beim Auto) aber ist der Vergleich zwischen z.B. 80 km/h und 160 km/h. Bei 80 km/h reichen um die 10kW - bei 160 sind´s dann zwischen 45 und 60kW. 1/2mV^2! Das V^2 überrascht doch immer viele, v.a. beim Bremsen :)

    Deshalb auch immer kritisch Höchstgeschwindigkiten oder einen Gewinn derselben hinterfragen: "Irgendwas" am Auspuff gemacht oder neue tolle Wunderdüsen im Vergaser und schon läuft die Kiste 30 schneller, kann man bei Kenntnis der physikalischen Grundlagen schnell in den Bereich Märchenstunde verschieben....

    zu 1.: Wie schon vor mir geschrieben: Clymer kaufen!

    zu 2.: nein, reicht nicht, mindestens die Batterie muss mit ran weil sonst ist der Regler im Eimer. Der braucht zwingend zum abpuffern der Spannungsspitzen eine Batterie (oder einen passenden Kondensator).

    zu 3.: Federbein rein und raus ist kein Problem mit einer "Aufhängung" des Moppeds, die das Hinterrad vollständig entlastet. In 10 min. ein oder ausgebaut weil sind nur 2 Schrauben, an die man gut rankommt, WENN das Hinterrad entlastet ist. Sonst nicht!

    zu 4.:Eine BE erlischt nicht. Auch nicht nach 100 Jahren, Die erweiterte Prüfung beim TÜV nach 12 oder 24 (?) Monaten überzogenem TÜV Termin gibt´s nicht mehr. Egal wann, hinfahren und jut isset.

    Eine Schritt für Schritt Anleitung wirste hier aus´m Forum nicht bekommen.
    Einfach zusammenzubauen ohne die ganzen Entrostungsarien durchzuführen erscheint mir eher sinnlos. Wenn der Motor vor 8 jahren lief, wir der jetzt auch laufen, aber ein paar Dinge werden fällig sein:

    - Vergaser-Innereien / Membran(en)
    - Zünd-kabelage
    - Reifen und Schläuche
    - Motoröl und Luftfilter

    Das jetzt einfach wieder schlampig zusammenzunageln wird Dich nicht weiterbringen, wenn der ursprüngliche Grund, wieso Du das alles auseinandergerupft hattest, immer noch vorhanden ist :)

    Klar kann man mit 17PS mehr als 100 fahren, deutlich mehr sogar. Nur nicht mit der XT :)

    Also, wie Hajo netterweise ja mitgeteilt hatte, zwigt der Drehzahlmesser bei 100 kmh/h um die 5.500 Umdrehungen.

    Das maximale Drehmoment des ungedrosselten Motors liegt bei 6.500 U/min.
    Heisst: Im 6. gang gibt der Motor bei weitem keine 17 PS ab. Sondern vielleicht 12 oder 14 PS. Und damit kommt man halt nur bis 100....

    Schalt mal in den 5. bei Vollgas und schon wirste bei um die 110-115 landen. mehr is aber mit 17PS nicht drin. Evtl. musste sogar in den 4. schalten.

    1990 wurde auswendig die Standardübersetzung noch mehr in Richtung lang geändert. Damit wurde der 6. Gang auch bei der 27PS Version zum Autobahn-Drehzahlsenkungsgang. Mit der Urübersetzung von 1985-89 passt´s aber wieder mit 27 PS.

    Evtl. mal die Übersetzung zurückrüsten oder endlich die dämliche no good for anything Drosselung rausmachen!

    Echte 140 sind utopisch - echte 125 machbar.

    Minderleistung liegt praktisch immer am Vergaser - v.a. wenn sie erst 6.000km gelaufen ist (sein soll)...

    Nach 30 jahren ist ein Vergaser-Überholkit (Forum!) Pflicht und ein Check der Ansaugstiutzen obligatorisch.

    Wenn die Vergaser runter sind, mit dem Finger innen den Übergang zwischen Ansaugstutzen und Zylinderkopf checken. Wenn da eine "Stufe" ist, muss die weg durch korrektes Aufschrauben der Stutzen. Nicht am Kopf rumfeilen!

    Dann einmal die Vergaserinnereien austauschen und die Membran neu machen, that´s it. Vorausgesetzt, dass alles andere tut wie es soll.

    Aber 140 wird´se nie gehen - es sei denn Du bist ein 1.60 Mensch mit 50Kg und legst Dich auf´s Mopped.

    Übrigens können echte Offroad/Cross Reifen gleich mal 15-20 Sptze kosten. nur so nebenbei, kannst natürlich auch Bridgstone BT45 draufschrauben, aber wozu? Das Mopped IST eine Enduro!

    Wichtiger is eher, dass sie sauber und ruckelfrei im 4. ganz bis 8.500 dreht. Wenn´se das tut, is üblicherweise eh alles gut!

    Tank nächstens mal Aral Ultimate 102 und kipp ´ne halbe Dose "Profi Fuel Max" in den Tank. Das sollte leistungshemmende Ablagerungen beseitigen und evtl. geht´se dann schon 10 mehr. Aber 100 ging meine auch mit ´ner morschen Membran im Sekundärvergaser.

    Have fun! So ein Mopped wie die XT350 wird heute nicht mehr gebaut und für Kurzstrecken und Stadtverkehr immer noch eins der besten Moppeds. Neben der effektiven Unzerstörbarkeit so lange ausreichend Öl im Motor ist (Schauglas bei senkrechtem Stehen sollte "voll" sein!).

    Drosselung: Was steht´n drin? 17PS oder 27PS? 27 is ungedrosselt - zum Thema: http://www.xt350.de/viewtopic.php?…a1d54668ddf35f1

    ...und C3 mit erhöhter Lagerluft (3/100stel mm) haben schon Sinn: Die Lager werden erstens mal gut und gerne 150 Grad warm im Betrieb und vom Motoröl im Sumpf geschmiert: 1 oder 2/100tel grosser Gammel fliesst noch locker durch unseren luschigen Drahtölfilter. Sowas zwischen Kugel und Lagerschale dauerhaft tut dem Lager nicht gut.....

    Sorry, das mit der Dichtscheibe is Tinnef bei KuWe lagern: Die Simmerringe haben für Motoren eine Ölrückführungsnut in der Dichtfläche. Die Überdrücke bzw. pulsierenden Druckverhältnisse durch die Kolbenbewegung (jede Umdrehung wird das Kurbelgehäusevolumen ja 350 Kubikzentimeter grösser und kleiner - der Hubraum!) drücken das Öl in jede Dichtfläche. bevor´s aber ganz durchkommt bzw. raussuppt, schiebt´s de Nut im Simmerring wieder zurück in das Gehäuse.

    Ob SKF oder irgendeinen anderen Hersteller is wurscht: Lagerluft und Dimensionen reichten als Kriterien aus. Sind ja keine Sonderlager...

    C4 schadet auch nicht, denn merke eine Tatsache: Die japonesischen Inscheniöre bauen NICHTS in die Motoren ein, was einen Pfennig mehr kostet als der Standard wenn es nicht UNBEDINGT sein muss! Deshalb....

    - Falsches Drehmoment der Zylinderschrauben
    - Verschmutzte Dichtungsflächen
    - Verzogenes Motorgehäuse
    - Verschmutze Motorentlüftung (irgendwohin muss der Blow-By vom Kolben ja..)
    - Verschlissene Kolben / Kolbenringe

    fallen mir jetzt so spontan ein...

    Völlig andere Baustelle...
    Wasserkühlung, substantiel höhere Leistungsdichte, kleinere Toleranzen, Gleitlager, und das Schlimmste: Die ganze Elektronik, Sensoren, Kabelbäume, Abgasreinigung, Mäusekino, ABS&Co.,... Need I say more?

    Wenn ich üblichen Service bei meiner FZ8 mach (das Wechseln der Zündkerzen dauert 3-6 Stunden, je nach dem ob man den Kühler abbaut oder Sonnen-Schlangenfinger hat) denk ich mir immer nur: Hoffentlich geht da nie was kaputt....

    Zitat

    Dachte ich bis jetzt ja auch, da aber jemand im Forum meinte, man könnte einen gezogenen Kolben nicht wieder einbauen wegen der Position der Ringe war ich skeptisch. Er (Meister bei Motorenwerke Feuer Erfurt) meinte das sei Quatsch. Die könnte man wieder einbauen. Was meint ihr dazu, wie ist es nu. Ich meine die Differenz zwischen auf keinen Fall und kein Problem ist ganz schön groß

    Natürlich kannste den kolben und die ollen Ringe wieder einbauen.

    Nur WENN man eh den Kurbeltrieb und Pleuel neu macht, DANN die ollen Ringe wiederverwenden, DAS is ungeschickt. Weil dann hat man einen Haufen Geld ausgegeben und sich eben potentiell und möglicherweise gleich die nächste Baustelle in die Hütte geholt.

    Spuren in der Nockenwellen Lagerung spricht jetzt aber auch nicht für die perfekte Ölversorgung. Aber die Köpfe könnteste problemlos austauschen....

    Ohne Öl: Hmmm, also unter uns: Wenn das Öl ausgeht, dann gehen üblicherweise schon erst andere Dinge kaputt als das obere Pleuelauge.
    Zudem Du geschrieben hattest, dass der Kolben erst vor 2.000 km eingebaut wurde. Wie viel und wie lange kann die Kiste denn in den letzten 2.000km ohne Öl gefahren sein?

    Ein Foto vom Kolbenbolzen wäre noch interessant.
    Das Pleuel ist aber sowas von hinüber, dass mich die Ursache brennend interessieren würde.....

    Zitat

    manchmal habe ich so viele Projekte gleichzeitig, dass ich echt auf die einfachsten Sachen nicht achte. Naja blöd gelaufen. Was haltet ihr von dem?

    https://ibb.co/JC1DNh8

    Naja, sieht besser aus aber das muss zwingend mit dem Kolbenbolzen ausprobiert werden: Der Kolbenbolzen muss saugend (ohne fühlbares Spiel) durch dsa Pleuelauge passen ABER darf keineswegs "hart" durchzuschieben sein. Immerhin muss da zwischen dem Bolzen und dem Auge noch etwas "Platz" sein, dass sich da dauerhaft ein belastbarer Ölfilm etablieren kann.

    Das Schlimmste ist, wenn das Pleuelauge warm gemacht werden muss, dass der Kolbenbolzen durch´s Auge passt ob Wärmeausdehnung. Sobald dsa wieder kalt ist, "klemmt" das Auge den Bolzen und was geklemmt wird, bewegt sich nicht frei.

    Die Schmierung des Pleuelauges ohne aktive Ölkühlung des Kolbenbodens durch Spritzdüsen (wie bei unseren Motoren hier) ist ja vom Niederschlag eines Ölfilms abhängig. Das Öl muss da auf ganzer Breite auch hinkommen können.

    Wenn nun das Pleuelauge zu eng ist, dann kann der Bolzen die alternierende Segmentbewegung nur mit grossem Widerstand im Pleuelauge machen und das führt zu seitlicher Belastung des Kolbens am Zylinder - mit den entsprechenden Reibespuren, die man hier schön sieht.

    Thermische Anlaufspuren (blau) am Kolbenbolzen in 2 Streifen rund um den Bolzen sind das klassische Symptom dafür.

    Das Kolbenspiel erscheint recht gross. Die Zylinderwand hingegen an sich OK. Schön is anders aber nix, was jetzt nennenswert bedenklich ist.

    Man sieht ja noch die Honspuren auf der oberen Hälfte.

    Die "Reibespuren" können jetzt zweierlei sein: Entweder Abrieb vom Kolben oder "reingeriebener Dreck" via Luftfilter.
    Wenn Du ein Tröpfchen Natronlauge draufgäbest und die Spuren würden verschwinden, wär´s Alu vom Kolben. Geht´s nicht weg sondern passiert gar nix, isses reingeriebener Dreck.
    Beides erscheint (!) aber nicht schlimm zu sein.

    Kann es sein, dass da jemand einen zu kleinen Kolben reingesetzt hat?
    So viel Spiel aus der Ferne... Wobei ein Youtube Video da auch täuschen kann... Immerhin ist der Kolben kalt und dehnt sich schon nich ein bisschen aus.

    Isses Kolbenabrieb dann müsste tatsächlich alles raus und der Pleueltrib gecheckt werden. Ein zu enger (!) Kolbenbolzen führt genau zu solcher Symptomatik. Lose Pleuellager führen eigentlich nicht zu lokalen Überhitzungen des Kolbens. Die ausgelaufenen Pleuellager hört man, aber sieht keine Folgen davon - erst wenn´s Pleuel dann mal reisst...

    Lane Rede, kurzer Sinn: der Kolben sieht aus der Ferne aus als ob er abgeritten zu den Ahnen wäre. Damit müsste auch die Zylinderbahn mindestens gehont werden (unverzichtbar) bei Einbau neuer Kolbenringe!!!) und damit kuckste mindestens auf 300-400 Euro. Mindestens! den ganzen Kladderadatsch zerlegen, KuWe und Pleuellager neu, neuer Kolben, neue Ringe, Zylinder honen,.. unter 500 Euro geht a nix vermutlich.

    Evtl. doch nach einen Ersatzmotor umsehen? Oder ein Project bike?
    Aber wenn der Kolben wirklich neu und passend war und erst 2.000km drin ist, dann lehrt uns das empirisch, dass ein neuer Kolben keine dauerhafte Reparaturlösung ist und mindestens der Kurbeltrieb auch einen weg hat. Heisser Tip: Enger Kolbenbolzen! Kuck mal nach blauen Anlaufspuren. Optimalerweise passt der Kolbenbolzen saugend durch das obere Pleuelauge und handfest in den Kolben. Von "Pressen" darf keineswegs die Rede sein!.... Bin gespannt beim Ausbau, ob der Bolzen freiwillig rauskommt oder mit Gewalt. Wenn mit Gewalt hätteste den Übeltäter vielleicht....

    Ich glaube Du verwechselst da was: Für eine XT350 Gabel war m.W. nirgends die Rede die Gabelfedern vorzuspannen. Hier gibt´s progressive Gabelfedern und die lösen das Problem.

    Bei der XT550 oder bei der XT500 war das mal én vogue die Gabelfedern mit äusseren Ventilfedern vorzuspannen. Ich weiss nicht mehr wie rum. Aber auch nur aus weiland Zeiten, als es noch keine progressiven Gabelfedern gab. Seitdem macht das kein Mensch mehr...

    Zitat

    Bin bisschen ratlos. Zum Auseinanderbauen wollte ich den Kolben im Zylinder stecken lassen beim Austreiben des Kolbenbolzens. Das müsste doch gehen oder? Dann kann ich den so auch wieder zusammenbauen.

    WHAT? :shock: Seriously? Bitte nicht. Den Kolbenbolzen "austreiben" schon mal gar nicht. "Rausstreicheln" vielleicht. Kolben im Zylinder und Kolbenbolzen rausmachen: Also wenn´de das ohne verbiegen des Pleuels hinkregst biste echt gut! Brrrr.....

    Wieso willste denn unbedingt alles ausbauen wenn´de eh nix hören kannst?

    Das Ding hat laut Signatur 32tkm drauf: Wenn da immer halbwegs genug Öl drin war ist der Kurbeltrieb wunderbar.... so ab 50 tkm kann man da mal dran denken, muss aber auch nicht. Gibt auch 350er mit fast 100tkm auf der Uhr. Meine hat 47tkm auswendig und war noch nie offen.... Übrigens ist der Kurbeltrieb recht unanfällig für zu wenig Öl. da gehen andere Dinge weit vorher kaputt.

    KuWe-Lager: Yes, die mahlen. Wie Sau. Übrigens ein INdiz dafür, dass an der Kiste sonst nix is. Du hast richtig "gehört". Das Mahlen der KuWe-Lager fällt nämlich sonst niemand auf.

    Anekdote am Rande: Vor einigen Jahren wollten Automotorenbauer wieder zurück zu Wälzlagern an der Kurbelwelle und Nockenwelle statt Gleitlager. Sparen Kraftstoff weil man dann keine fette Ölpumpe bräuchte. Der Rest im Motor wird ja praktisch drucklos geschmiert (Start-Stop wird auch einfacher mit wälzgelagerten Motoren)...
    Lange rede, kurzer Sinn: Die akustische Signatur mehrzylindriger wälzgelagerter Motoren war für den Automibilgebrauch nicht in den Griff zu kriegen. Mit anderen Worten: Muss sich angehört haben wie´n Sack Schrauben auf´m Feldweg.

    Deshalb lass in Frieden und geniesse das Fahren. Wenn´s der Kolben ist, wird´s lauter, wenn´s was anderes ist, geht´s von selber weg oder macht sich irgendwann deutlich bemerkbar.

    Und manchmal hören wir Dinge am Mopped, die da gar nicht sind... :)

    Zitat

    Nachfrage: Wenn es das Pleuel ist, spüre ich das Spiel sicher wenn ich den Zylinder ziehe?

    "Spüren" is nich - messen! Aber deshalb den Zylinder runterzurupfen auf Verdacht... also dann würde ich den Kladderadatsch gleich neu machen. Oder eben warten, bis sich das "Geräusch" präzisieren lässt, bzw. dessen Ursache.

    Zylinder baut man nicht ohne Not einfach aus. Mindestens einen Satz Kolbenringe brauchste beim Zusammenbau! Es sei denn, Du merkst Dir die Position jedes einzelnen Rings GANZ GENAU und friemelst die wieder genauso hin! Ansonsten haste nicht mehr passende Ovalität der Ringe im Zylinder, die sich nicht mehr zuschleift und dann is eh wurscht, was´de machst...
    Dass der Kettenspanner neu ist, sagt nichts über die mögliche Geräuschentwicklung aufgrund Stands kurz vor einer weiteren Raste. Wenn´s nicht substantiell schlimmer wird in den nächsten 50 oder 100km haste Dir evtl. viel Arbeit erspart.

    Ganz paranoide kucken regelmässig in den einschlägigen Weborten einfach mal nach einem Austauschmotor. Spricht ja nix dagegen, bei Absicht längerer Weiterbetriebsdauer sich sukzessive einen neuwertigen Motor aufzubauen und im Katastrophenfalle einfach zu tauschen?