Gewindebuchsen-Rest im Kurbelwellengehäuse

  • Hallo Leute!

    Bei meiner Motorreparatraur hat sich zusätzlich folgendes Problem ergeben:

    Im Kurbelwellengehäuse steckt ein Rest einer 8mm-Gewindebuchse der Marke Würth. (Helicoil hab ich noch nicht probiert).
    Es handelt sich um das Gewinde ganz rechts vorne.
    (Loch wurde auf 8mm aufgebohrt, nachdem schon die 6mm-Buchse ausgerissen war und in den 8mm Einsatz wurde dann ein 6 mm-Einsatz geschraubt.)
    Hat prima gehalten, vollkommen öldicht - bis jetzt.
    Weiteres Aufbohren unmöglich, da rundherum zuwenig Material vorhanden.
    1.: Wie kriegt man diesen Rest raus ohne noch mehr zu zerstören
    2.: Falls gar nix mehr gehen sollte, wo kriegt man 2 Kurbelwellengehäusehälften gebraucht? (neu unbezahlbar)
    Kann man die vom 87er Modell verwenden?
    (200€ - gefunden beim Link "Ersatzteile XT 350" find' ich auch ziemlich geschmalzen - oder täusche ich mich da?)

    Versuche, ein Bildchen mitzuschicken...

    lg
    m.







    --- XT 350, 55V, BJ '85, schwarz-rot ---
    --- XTZ 750 Super Ténéré, 4TD, BJ 92, EZ 94 ---

    3 Mal editiert, zuletzt von Michael (14. September 2004 um 13:35)

  • Servus Michel,
    wieso neu kaufen?
    Aluschweisser suchen,Planschleifen und neues Loch bohren, Gewinde schneiden und fertich is.
    Gruss Axel

    Alles geht,nur die Frösche hüpfen

  • Danke Axmatt, das gibt Hoffnung.

    Hab' ich mir rein prinzipiell auch schon überlegt, aber irgendjemand hat mir da abgeraten, weil sich das Case verziehen könnte. War aber kein Aluschweisser.
    Muß ich mir da Sorgen machen, daß nachher die beiden Hälften nicht mehr zusammenpassen (neudeutsch: fitten, hehe)?

    lg
    m

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  • Das Schweissen an dünnwandigen Alulegierungen iss nicht ganz ohne, es sollte schon jemand machen, der mit so was schon Erfahrung und den passenden Schweissstengel hat, dann sind deine Sorgen wegen Verzug hinfällig.
    Hab aber gerade das selbe Problem, das ja daherrührt, dass dieses Gewinde den ölfilterdeckel hält, aber auch den Kupplungsdeckel, und dann der Dichtung des Kupplungsdeckels Öl schwitzt. Deswegen ziehen immer alle die Schauben an wie die gestörten, und reissen das gewinde raus.
    Wenns dann erneuert ist, hälts meist auch nicht ewig, dann is freilich erstmal Sense.
    Hab mittlerweile nen Gewindeeinsatz gefunden, der auch bei bereits reparierten und wieder ausgerissenen Gewinden funktionieren soll, vorausgesetzt, es wird ordentlich und auf ner Säulenbohrmaschine gemacht.
    Die Firma heisst KerbKonus, die Einsätze "EnSat-Gewindeeinsatz mit Innensechskant", dazu benötigt man ein Eindrehwerkzeug. Werd mir dies demnachst mal reinschwenken.
    Homepage des ladens:
    http://www.kerbkonus.de

    "Fahren Sie viel!"

  • Hi!
    Auch dir schönen Dank, Nachtigall!

    Werd' mir den Link gleich zu Gemüte führen.
    Der Ölfilterdeckel hat mit der Sache allerdings nichts zu tun.
    In der Bohrung sitzt normalerweise eine von 2 ganz langen Schrauben, die von den Ventilen an bis eben runter zum Kurbelgehäuse gehen.
    lg
    m

    p.s.: Bin gerade dem beschriebenen Link gefolgt -

    Kerbkonus hat auch in Wien eine Vertretung.

    Auslandsvertretung Österreich
    Oskar Kurth KG
    Ketzergasse 232
    A-1235 Wien
    Tel. +43 1 865 9483
    Fax +43 1 865 2417
    E-mail:verkauf@verbindungstechnik.at
    web: http://www.verbindungstechnik.at

    nochmals Danke!

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  • Ah, du meinst die, die im Steuerkettenschacht sitzen?
    Die sollten nicht so oft verrecken, vorallem, wenn das gwinde schon mal repariert war. Immerhin sind die Schrauben ja da drin, und bleiben es auch. Alle Jahrzehnte, wenn das Ding zerlegt wird, macht man sie raus und zieht sie dann wieder mit Drehmoment fest. Das ist unglaublich, dass da das gewinde schlapp macht...!

    "Fahren Sie viel!"

  • Hallo Nachtigall!

    Du hast recht, wircklich U N G L A U B L I C H :!:

    Ich hab' überhaupt den Eindruck, das Case wird schön langsam porös.

    Unter dem Mageneten gibt es drei Entlüftungslöcher vom Guß.
    Die sind irgendwie zugestöpselt, und haben auch schon öfter Öl gesabbert.
    Bei der letzten Reparatur mit Epoxydharz-Al-Staubkleber hab ich dort ein wenig Material abgefräst, um saubere Klebstoffpatzen auftragen zu können. (XT ist dabei gelegen, damit nix verrinnt).
    Dabei hab ich einige stecknadelkopfgroße Lufteinschlüsse im Guß freigelegt. Hab nicht mehr weitergefräst und gleich zugekleistert. Hält wieder.
    Wenn ich jetzt schon zum Al-Schweißer muß,
    könnte er das doch gleich mitschweißen, oder :?:
    Ist allerdings die andere Hälfte vom Case.

    :?: Kennt jemand gute Al-Schweißer im Raum Wien :?:

    lg
    m

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  • Wenn du schon mal was geklebt hast, macht es keinen Sinn, Schweissen zu lassen: die Klebstoffreste, was immer es auch ist, müssten zuvor 100%ig entfernt werden.
    Dies ist generell eines der Probleme beim Schweissen an Motorgehausen: es dürfen keine Olreste vorhanden sein, sonstgibt es wieder Einschlüsse.
    Ausserdem geben die herstelle nicht an, welche Legierung sie verwendet haben, dementsprechend ist es schwer, den Schweisszusatzwerkstoff, kurz Schweissdraht zu bestimmen, der notwednig wäre, ne optimale Schweissung hinzubekommen, die die Eigenschaften des Grundwerkstoffes aufweisst oder sogar bessere (in bezug auf was auch immer...)
    Dann kommt eben die Gefahr von verzug hinzu, da es ja filigrane und verzweigte gehäuse sind...
    Ich will aber die Pferde nicht scheu machen: normalerweise, wenn einer mit nem halbwegs passenden Schweissdraht stückchenweise Tupfer für Tupfer aufträgt, vorher das komplette gehäuse, am besten in nem Backofen gleichmässig erwärmt, wird es gehen.

    Aluschweisser findest du in den gelben Seiten, sicher auch in Wien, ein Geheimtipp sind Kesselschmieden. Die können alles schweissen, und haben meist auch noch Ahnung, da sie schon sicherheitsrelevante teile (Druckbehälter und Kessel eben) herstellen.
    Am besten können sie arbeiten, wenn du die Schweissstelle ordentlich reinigst und mit Aceton entfettest. Ein 6er gewinde von untenrauf zuschweissen geht aber nicht, du musst schon ne Nut reinfräsen, sprich das aber mit dem Schweisser ab, oder lass es den machen.
    Und sag ihm vorher, was das Gehause kostet, wenn er`s versiebt...

    "Fahren Sie viel!"

  • Werde mich demnächst ans Werk machen.
    Bericht folgt.
    lg
    m

    --- Aha :!: mein Status wächst :!:

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  • Zitat von Michael


    Bericht folgt.

    Versprochen ist versprochen
    und wird auch nicht gebrochen.

    Das Loch war doch noch brauchbar, nachdem wir die Buchsenreste rausgebohrt hatten. *)

    Neue lange 8mm-Buchse eingsesetzt.

    So weit, so gut, aber jetzt wurde es schwierig.

    Eine kurze 6mm Buchse reingedreht - Buchse vernudelt.
    Eine lange 6mm Buchse reingedreht - Buchse vernudelt.
    Am Kopf gekratzt und überlegt.
    Irgendwie hatten wir das schon einmal geschafft - aber wie?
    Es muß irgendwie am Eindreh-Werkzeug liegen...
    ...und an der inneren Buchse, die sich an keiner Kante festsetzen kann.
    LÖSUNG:

    M6 Inbus-Schraube mit Mutter drauf (als Anschlag).

    Bis zur Mutter in die 6mm Buchse gedreht und diese mittels Inbus-Schraube in die 8mm Buchse.
    Mit Gabelschlüssel die Kontermutter gelockert, Inbus-Schraube rausgeschraubt. Buchse in Buchse drin. Fertig. Kein teures Schweißen.

    Wenn alles im Leben so einfach wäre...


    *) Nur zur Info um zu demonstrieren wie knapp sich da alles ausgeht und wie wenig "Fleisch" noch zur Verfügung steht: Wenn man in das Loch reinschaut, sieht man unten schon die Schraube vom Ölfilterdeckel queren...

    Nochmals das Bildchen, damit ihr nicht raufscrollen müsst:

    lg
    m







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