Neulich, beim Nikolausenduro in Bauschheim:
Nun ja, ich hab mich ja zum ungefähr dritten Mal in diesem Jahr hinreissen lassen und bin mal wieder selbst an´n Start gegangen.
langsam hätte an dem Lehmbatz seine liebe Freude gehabt und auch ich konnte mich, nachdem ich noch widerwillig an den Start gerollt war, n gewisses Mass an Freude nicht verhehlen.
Was ich nach ner halben Runde schon feststellen konnte: n abgebrochener K-Hebel macht wenig Freude, wenn das abgebrochene Ende beim Kuppeln dauernd am Finger reibt und scheuert.
Ausserdem kam mir übel hoch, dass das Ding für den Boden einfach noch zu lang übersetzt ist, auch wenn die Übersetzung sonst passt, wenn auch mal n paar Meter gutgemacht werden müssen und ansonsten im Dreck geackert wird.
Letzlich war der Plan, dass ich ne Stunde (von Zweien) fahre und das Ruder dann an die Mutter meiner Kurzen weiterreiche, die dann ihre GasGas etwas scheucht.
Zufällig war ich auch nach ziemlich genau einer Stunde soweit am Ende mit der Kupplungshand, dass ich einerseits deswegen froh war, raus zu kommen, es mich andererseits schon geärgert hat, nicht noch weiter im Dreck spielen zu können.
Hm, naja, immerhin 8 Runden gepackt, die Kleene geschnappt und unter die Dusche gestiegen. Leider ohne Handtuch und saubere Schuhe, so dass ich in Ruhe abwarten musste, bis ich getrocknet war, um dann wieder in die dreckigen Treteimer zu steigen, aber das nur am Rande.
Ok, die GasGas stand schon wieder, als ich fertig war und rauskam;- immerhin zwei Runden gefahren und die Pilotin mit demselben Dilemma: null Training, Unterarme zu und die Karre zwanzig Kilo schwerer als beim Start.
Grande Spetacolo: Einerseits riesen Spass, andererseits die Frage, ob das Sinn macht, sich ohne gescheite Vorbereitung zu so ner Veranstaltung anzumelden.
Ich merke das ja immerhin schön selber, wenn der Fahrstil anfängt, unrund zu werden, man an Stellen hängen bleibt, die man die Runden zuvor noch lässig durchfahren hat und der Drang durchkommt, einfach sitzen zu bleiben, statt im Stehen zu fahren.
Ich kenne ja Leute, die alles mögliche unternehmen, um fürs Endurofahren fit zu sein, nur komme ich aus ausgerechnet dieser Sparte, nämlich Rad-/Mountainbikefahren, bin dann irgendwann mal mit 18 aufs Motorrad gekommen und nu eigentlich haupstsächlich wieder da, wo ich angefangen hab.
Das issn echtes Drama, da die Zeit, beides ordentlich zu betreiben und gescheit zu trainieren einfach nicht ausreicht und zumindest im sommer an jedem Wochenende die Frage aufs neue im Raum steht: Endurofahren mit den andern oder Radfahren mit den "andern" andern?
Nu isses so, dass ich schon froh bin, seit Jahren ausser Ausrutschern keinen Sturz mit der Enduro hingelegt zu haben, mich nach jedem Einsatz freue, wenn ausser nem Hebelchen oder der Kettenspannung oder Öl auffüllen nachm Reinigen nix zu richten ist und sonst keine irrsinnigen Kosten anfallen wie bei meinen Kumpeln, die alle zwei Jahre ne neue EXC, alle naselang frische Reifen, Ketten und n zweiten, passenden Radsatz dazu brauchen.
So kann ich die Kohle in lustiges Schwimmtraining stecken, in Leichbauparts fürn Renner, um diesem noch n paar Gramm abzuknabbern oder nen Neo, damit ich nachm Schwimmen aufm Rad schon wieder auftaue und nicht erst nach der Hälfte der Laufstrecke.
Ausserdem kann es Spass machen, mit überlegenem Material hinterherzufahren und irgendwie steckt da im Hinterkopf auch noch die Herausforderung Langstrecke, bei vielen zumindest unter "Ironman" bekannt...
Ich hab nu also, nachdem ich die 400km zum Nikolausenduro nicht selbst gefahren bin, lang und breit aufm Heimweg Zeit gehabt, nachzugrübeln, ob und was ich bereit wäre, in nen Start beim 24h-Enduro zu investieren, da mir klar war und ist, dass das mit zwei- drei Mal vorher ne halbe Stunde in der Kiesgrube fahren nicht getan ist.
Dazu kommt;- ich gebs zu, die Tatsache, dass ich mir bei allen meinen Einsätzen bisher aufm Motorrad nie gescheit weh getan habe, nur: das ist kein Garant dafür, dass dies auch weiterhin so bleibt und kein Zeitpunkt wäre schlechter als im Moment oder der nächsten Zukunft, dass sich das ändern würde.
Man steckt freilich nie drin und manchmal kommts anders und dann noch als man denkt, aber letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich 2006 keine Wettbewerbe (mehr) fahre, also auch fürs 24h-Enduro nicht (als Fahrer) zur Verfügung stehe.
Ich schreibe dies nu nicht, um diese Entscheidung zu rechtfertigen, sondern vielmehr, weil ich da in nem tiefen Zwiespalt stecke[: Einerseits hab ich riesigen Spass dran, andererseits freu ich mich jedesmal und besonders im Moment, wenn ich heil wieder absteige. Es ist nämlich auch so, dass ich beim Fahren da gar nicht dran denke (-n kann;- Gottseidank!), aber, wie zB in Beuern nach dem Turn mit der WR250, die ich ja ziemlich gescheucht hab, mit mir am Hadern bin, ob ich es denn nicht auch etwas weniger hätte krachen lassen können...;-) ], und eigentlich wissen möchte, wie es euch da so geht.
Gibt ja auch einige, die ihr Hobby gegenüber einem Hausdrachen verteidigen müssen, der verängstigten Oma Kohle dafür aus dem Kreuz leiern müssen oder nen Scheff haben, der jeden Montag darum betet,, dass er den Zuschlag bekommt und nicht die Reha...
Also: wie sieht es bei euch mit diesem Hobby aus?