Hallo Leute,
da ja immer und immer wieder irgendwelche Vergaserfragen aufkommen, die teilweise auch schon 100 mal diskutiert wurden, wollte ich mal einiges zusammenfassen, was man unter Tipps und tricks oder sonst wo hinstellen könnte.
Ihr könnt mir ja bitte noch weiter dabei helfen es zu verfolständigen, jedoch habe ich schonmal angefangen ein grundkonzept zu entwickeln.
Lest es doch vielleicht mal durch und schreibt mir fehler, die ich verbessern kann.
Bilder, die einiges zeigen, wie die verschiedenen Teile, oder Schritte sind auch erwünscht wenn jemand was parat hat.
Ich hoffe ich kann damit ein paar Leuten helfen. Natürlich sind die ganzen Sachen auch nicht alle von mir, sondern ich habe halt im Forum gestöbert und zusammengeschrieben, jedoch auch selbst entworfen
Vergaser know-how!!!
Der Vergaser ist ein sehr komplexes System was sehr schnell Fehlerquelle für nicht richtig laufende Motoren wird. Diese Anleitung hier soll ein kleiner Ratgeber sein, den man befolgen kann, wenn das Motorrad nicht so will, wie der Fahrer.
Der Ratgeber basiert auf sämtlichem Wissen aus dem XT/TT 350 Forum und führt oft Besprochenes zu einem Text zusammen.
Warnung: Als nicht so versierter Schrauber kann man auch viel kaputt machen am Vergaser, auch wenn es nicht unmöglich ist, dass man gute Resultate erzielt als Leihe.
Dieser Text ist für alle als Hilfe gedacht, die sich trotzdem an die Materie wagen, stellt jedoch auch kein Allheilmittel da.
Begriffserläuterung und Allgemeines:
Primär- / Sekundärvergaser:
Man spricht bei unserem Vergaser von einer primären und einer sekundären Hälfte. Bei eingebautem Zustand des Vergasers befindet sich die primäre Seite in Fahrtrichtung links und die sekundäre in Fahrtrichtung rechts.
Sekundärvergasermembran / Vergasermembran:
Einen dieser Begriffe werdet ihr oft in den Beiträgen finden. Die Vergasermembran oder auch Sekundärvergasermembran befindet sich wie der Name schon sagt im Sekundärvergaser unter dem silbernen Deckel, der von vier Schrauben gehalten wird.
Diese Membran ist oft Fehlerquelle für Probleme im oberen Drehzahlbereich.
Standgaseinstellschraube und Gemischregulierschraube:
Bild
Die Standgasregulierschraube hebt durch eindrehen der Schraube das Standgas an und durch Ausdrehen wird es dementsprechend gesengt. Guckt man dabei mal in den Vergaser rein so sieht man, dass die Schraube die Vergaserklappe des primären Teils leicht anhebt und so ein minimales Luft/Benzingemisch durchlässt, welches den Motor im Standgas verharren lässt.
Ein gut eingestellter Vergaser lässt den Motor im Standgas bei ca. 1300 Umdrehungen nicht ausgehen und dreht willig hoch.
Die Gemischregulierschraube reguliert das Verhältnis von Luft zu Benzin im Luft/Benzingemisch. Die Standarteinstellung für diese Schraube ist 3 Umdrehungen rausdrehen nachdem man zuvor die Schraube ganz reingedreht hat, jedoch ohne Gewalt.
Dreht man nun die Schraube rein so magert das Gemisch ab. Dreht man die Schraube weiter raus wird es fetter. Für die Überprüfung des richtigen Gemischs siehe „Zündkerzenbild“.
HINWEIS: Das Standgas wird bei warmen Motor eingestellt!!!
Zündkerzenbild:
Das Zündkerzenbild sagt viel über eine gute, bzw. schlechte Einstellung des Vergasers aus. Dreht man die Zündkerze raus und sie ist an der Spitze rußig und schwarz, so ist das Gemisch zu fett. Das sollte zwar nicht sein, ist jedoch nicht all zu fatal.
Ist die Zündkerze jedoch weiß, ist das Gemisch zu mager, was nicht so gut ist, da dann das Gemisch im Motor zu heiß verbrannt wird, was auf Dauer zu großen Schäden am Motor führen kann wie z.B. verglühten Ventilen.
Im Optimalfall sieht die Zündkerze leicht hellbräunlich aus, wie Kaffee mit einem Schuss Milch
Schwimmerventilnadel / Schwimmerstand kontrollieren bzw. einstellen:
Unter dem primären Vergaser sitzt der Schwimmer. Dieser Schwimmer drückt auf eine Ventilnadel, sobald Sprit in die Schwimmerkammer strömt. Ist der Schwimmer hoch genug, dann schliesst die Ventilnadel die zufuhr und verhindert somit ein Überlaufen. Durch die Schwimmerkammer wird gewährleistet, dass bei Vollgas immer genügend Sprit nachkommt und der Motor nicht zu trocken läuft und dadurch überhitzt.
Die einfach Überprüfung der richtigen Schwimmerstellung geht wie folgt:
Man steckst einen durchsichtigen Benzinschlauch unten an den Vergaser und öffnest die Schraube Seitlich dazu. Jetzt kommt das Benzin aus der Schwimmerkammer in den Schlauch. Schaut, dass ihr den Schlauch seitlich wieder hochhaltet, so dass kein Benzin auslaufen kann. Hast du den Benzinhahn geöffnet, so läuft solange Benzin nach, bis der Schwimmer wieder zu macht. Das sollte dann da sein, wo das Ende der Benzinsäule im Schlauch mit der Gehäuseteilung von der Schwimmerkammer abschliesst. Ist das nicht der Fall, so muss das Fähnchen am Schwimmer, welches die Ventilnadel nach oben drückt, durch zartes verbiegen nachjustiert werden.
Hört das Benzin nicht auf, in die Schwimmerkammer zu laufen oder kommt kein Benzin an, so ist mit Sicherheit die Ventilnadel verdreckt oder schließt nicht richtig. Diese muss man dann ausbauen und reinigen, oder ggf. auswechseln.
Problem 1: Meine XT/TT hat kein Standgas:
Standgasprobleme sind oft auf undichte Stellen zurückzuführen. Somit zieht der Motor Nebenluft und das Luft-Benzingemisch magert ab. Das Verursacht das Problem.
Weiteres Merkmal dafür ist ein ausgehen der Maschine im Standgas in extremen Fällen mit einem lauten Plopp aus Richtung des Vergasers.
Lösung: Alles was zwischen Motor und Luftfilterkasten sitzt auf Dichtheit prüfen. Vor allem die Ansaugstutzen werden nach ein paar Jahren oder vielen Kilometern porös bis hin dazu, dass sich das Gummi von der Aluschelle ablöst.
Man testet das am besten mit leicht entzündlichen Sprays, wie z.B. Bremsenreiniger, den man bei laufendem Motor an die wichtigen Stellen wie Stutzen sprüht und guckt, ob die Drehzahl ansteigt. Ist dies der Fall muss man sich auf die Suche nach undichten Stellen machen.
Problem 2: Zuckeln beim fahren im oberen Drehzahlbereich
Oft stellt man dieses Problem bei Autobahnfahrten fest.
Dies ist wohl eines der Probleme, die am meisten auftreten. Das kann an vielem liegen, jedoch kann man der reihe nach ein paar Dinge abarbeiten.
Lösung: 1. Man nimmt die Sekundärmembran aus dem Vergaser (siehe „Allgemeines“) und überprüft diese auf Löcher bzw. Haarrisse.
2. Man überprüft Zündkerzenzustand und nimmt die Abdeckplatte vom Benzinhahn ab und säubert das darin befindliche Sieb.
3. Man überprüft und säubert den Luftfilter
4. Man überprüft Tankbelüftung und Schwimmerkammerbelüftung
Problem 3: Wenn ich den Benzinhahn öffne läuft das Benzin unten am Vergaser aus.
Meist ein problem in der Schwimmerkammer durch ein klemmendes Nadelventil.
Lösung: siehe „Allgemeines“ - „Schwimmerkammerventilnadel“
Tipps und Tricks:
1. kaputte Ansaugstutzen günstig reparieren (für versierte Schrauber)
Man nimmt die Aluhalterungen der alten Ansaugstutzen und entfernt die Wulst, wo vorher das Gummi angeklebt war. Diese Platte dienst dann als Verlängerung für die Ansaugstutzen der Kawa Z 1000, die man einfach drüberschraubt. Wichtig ist, dass alles sehr ordentlich gemacht wird, damit keine Nebenluft gezogen wird.
Tipp: Die Kawa ist ein Vierzylinder, also am besten zu zweit die Aktion durchführen, da man sonst 2 Stutzen über hat.
2. leicht verdreckte Vergaser kann man gut mit dem vom Louis verkauften Vergaserreiniger Profi FuelMax reinigen. Viele positive Rückmeldungen wurden damit schon verzeichnet.
Daten:
4 mm Innendurchmesser Verbindungsschlauch Primär/Sekundärvergaser
Primärer Vergaser:
Hauptdüse = 120
Luftdüse = 0,6 ?????
Düsennadel = 5c3A / Clipposition 2-2
Leerlaufdüse = 42
Leerlaufluftdüse = 1,0
Gemischschraube Ausdrehungen = 3,0
Sekundärer Vergaser:
Hauptdüse = 102
Luftdüse = 1,4??????
Düsennadel = 4a70 / Clipposition 3-3