Krümmerbefestigung

  • Hoi,
    GROßES Problem, hab ne schraub verloren, die vorne das Blechteil mit dem der Krümmer am Zylinderkopf festgemacht wird, verloren. AN sich kein Problem, aber die neue ist mir dann im Zylinderkopf abgerissen, auch kein problem - Loch in die Schraube gebohrt, Rausdreher rein, und.......NEIN. :evil: Jetzt hab ich ne halbe Schraube und die Spitze von nem Rausdreher dadrinne. Was soll ich damit machen, hört sich klasse an, aber das doofe Blech Raspelt mir den Krümmer durch und den Rahmen blank, wenn das nicht irgendwie wieder fest geht. :evil:

    Yamaha XT350-Honda NTV650-Hercules Supra4GP

  • Geil, wie reist man denn einen neue Schraube ab, und vernichtet auch noch nen Ausdreher? Falsches Werkzeug, kein Drehmoment, keine Kupferpaste und billige Schrauben? :)

    Ausdreher kannst du ja recht leicht entfernen, einfach sauber mit einem Bohrer rangehen, da der Ausdreher ja andersherrum geschnitten ist, dreht er sich raus bei normalem bohrmaschinenkontakt. Dann das Loch größer machen in der Schraube, und nochmal mit Ausdreher versuchen, maximal passende Größe verwenden...keine 5€-Universal-Riesensortiment.Ausdreher verwenden!

    Ansonsten das übliche, komplett ausbohren, heißmachen, kaltmachen, einölen (wirken lassen)....

    Rolf

    ...manche Dinge machen wirklich keinen Sinn, sind aber gut fürs Ego...

  • Hm, Rolf, da muss ich widersprechen: Auch der billigste Linksausdreher ist so hart, dass du da mitm Boher nix mehr anfangen kannst, ausser dass er verlaufen wird und sich früher oder später im weichsten material breitmacht, das da in der gegend zu haben ist: Das Alu des Kopfes.

    Einzige Chance: Wenn etwas der Schraube noch ausm Gewinde guckt, dieses mit ner SEHR GUTEN Gripzange fassen und rausdrehen, dabei keinerlei Einsparungen machen, wenns drum geht, richtig anzusetzen, im Ernstfall (soweit dasnicth schoneiner ist) auch den Kopf ausbauen, und alles aussenrum warmfönen.
    Wenns so nicht geht, gibts nur noch Hardcore: Raus-erodieren, oder, Softcore für Bastler: Rund um das Gewnide aufbohren, bis der Schraubenrest mit Ausdreherrest rauszupofeln geht (wenn da jetzt noch ein dünner Bohrer abbricht, ist der Kopp so gut wie Schrott), auf M8 aufbohren, Stehbolzen mit M8 auf der einen Seite und M6 auf der andern anfertigen, eindrehen, Kopp wieder druff und weiter gehts...

    "Fahren Sie viel!"

  • Zitat von nachtigall

    Hm, Rolf, da muss ich widersprechen: Auch der billigste Linksausdreher ist so hart, dass du da mitm Boher nix mehr anfangen kannst, ausser dass er verlaufen wird und sich früher oder später im weichsten material breitmacht, das da in der gegend zu haben ist: Das Alu des Kopfes.

    Mein Jung, ich will das Ding nicht ausbohren, sondern nur dazu bewegen das es sich wieder etwas freiläuft durch die angesetzte Rechtsdrehbewegung. Durch den Winkel im Gewinde braucht man ja nur nen Bruchteil einer Umdrehung, um die Spitze zu lösen. Selber schon getan auf ner Ständerbohrmaschine.

    Rolf

    ...manche Dinge machen wirklich keinen Sinn, sind aber gut fürs Ego...

  • war kein billigkrams, sondern ein guter - hatte 15? gekostet oder so,
    und die schraube war halt ein bisschen zu lang denk ich.
    Leider guckt sie nicht raus sondern ist gut 4mm im Gewinde drinnen abgebrochen. Was meinste mit raus-erodieren?

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  • ähnlich bzw eher umgekehrt wie beim Schweissen wird das Material per Funkenerodieren punktgenau "rausgedampft"...
    Schau mal in den gelben Seiten ("Funkenerodieren") nach, wer das bei dir in der Gegend macht

    "Fahren Sie viel!"

  • Nicht, dass ich was von dem verstanden hätte, geschweige denn, was schlaues dazu beitragen kann, aber es wurde das Wort Kupferpaste genannt.
    Wofür brauch ich die denn, aufe Bremsklötze, hatte ich mal gehört, aber is ja, laut nachtigal, auch nicht mehr angesagt.
    Kann man damit was vorbeugen, oder wie :?

    Roland

    Das einzige, was auf der Welt gerecht verteilt wurde, ist der Verstand.
    Jeder meint genug davon zu haben!

  • Waaas, hab ich das gesagt :shock: ? Kupferpaste auf die Bremsklötze :?: Warum denn nicht :?: Wo soll denn sonst der ganze Dreck dran hängen bleiben :D ?
    Nee, also im Ernst, bei Schrauben und Gewinden, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen und dann vielleicht auch noch heiss werden und ein ander Mal wieder kalt, nimmt man die Kupferpaste, damit die Schraube sich nicht festfrisst.
    Mittlerweile geht es auch edler mit Keramikpaste, die Kupferpaste an Bremsen hat nämlich bisweilen zumindest am Auto (da elektrisch leitend) die ABSe irritiert, leider gibts für nen Fingerhut Keramikpaste fuffzisch Tuben Kupferpaste (was jetzt natürlich hemmungslos übertrieben ist, aber Gutes muss auch teuer sein!)
    Letztlich geht es darum, zu verhindern, dass sich, wenn Wasser und Dreck ins Gewinde gelangt, elektrochemische Reaktionen abspielen, bei denen dann, wie in Chemie gelernt, das unedlere Material zersetzt.
    Deswegen schmiert man Kupferpaste hin (die auch noch hochgradig Hitzefest ist) damit der Seuche der Nährboden entzogen ist.
    Viele denken nun: "haha, nehm ich eben Edelstahlschrauben" und bei Chopperkisten, die nur geputzt und poliert werden, mag das auch hinhauen, bei unsern Pötten mit ihren liebenswerten Vibrationen wirkt sich leider die Sprödigkeit des Materials ziemlich scheisse aus, zermürbt die Schraube und "knack" reisstse ab, oder "flutsch" dreht sich der Inbus durch
    Hat jemand schon mal ne Edelstahlschraube mit normalen Bohrern auszubohren versucht? Genau, eben, das meine ich!
    Also auch wieder Scheisse!
    Davon abgesehen, dass ich eh abgebrannt bin und die Hütte mit Moppetn vollstehen hab, die an Zahl und Zustand vom vernünftigen Zweig der Familie besser niemand sehen sollte, würde ich mir nie mehr ein Motorrad kaufen, wo am Auspuff Edelstahlschrauben drin sind.
    Oder wenn, dann nur, wenn ich vor Ort alle lockern kann und sicher bin, dass sie zuhause dann rausgehen und ich normale reinmachen kann!
    Ich hab noch keinen vernünftigen Werkzeugmacher, Maschinenbauer oder sonstigen, in der werkstoffkundebehafteten Zunft gesehen, der an seine Kiste Edelstahlschrauben gemacht hat, dafür aber ausreichend Chrom- und Flammenschrauber, die mirs Ohr vollheulen, weilse dauernd mit verhunzten Edelstahlschrauben am rumkämpfen sind.
    Also, fix raus in die dunkle Nacht, und wech mit die Dinger, solange sie sich noch drehen lassen!

    "Fahren Sie viel!"

  • Ach ja, nochwas: Geniale "Viel-hilft-viel-Naturen" könnten auf die Idee kommen, mit dem Rüssel der Kupferpastentube das Sackgewinde ordentlich vollzurammeln, um dann die Schraube reinzuballern. Lasst das.
    Die Pampe lässt sich nämlich genausowenig komprimieren wie Flüssigkeiten, daher verfälscht dies das Drehmoment und im Ernstfall ist das Gewinde trotz allen guten Willens oder gerade deshalb im After.
    Ich nehm die Tube, drück sie in ein leeres, gereinigtes Fettdöschen und stubs da die Schrauben rein, dadurch gibts beim Eindrehen durch das Abstreifen überflüssiger Pampe nen natürlichen Schutzwall gegen das Böse, dass unsern Schrauben sonst wiederfahren könnte...
    Und nochmal nochwas: Unsere Ahnen waren ja auch keine Dummen, und haben die Zündkerzengewinde immer hübsch eingekupferpastet (Warm-Kalt/Alu-Stahl...), da iss man auch weg von.
    NGK sagt klipp und klar, dass sie ne derart tolle Beschichtung aufm Gewinde haben, dass Kupferpaste da echt kontraproduktiv sei, ausserdem könne bei vorgeschriebenem Drehmoment weder Dreck oder Wasser hinten an der Konusdichtung bzw dem Dichtring vorbei, noch Verbrennungssauerei am Gewinde entlang "hochkriechen".
    Ist doch schön, dass die so gut zu uns sind, oder?

    "Fahren Sie viel!"

  • :idea: Aha, also erst mal los, ne Tube besorgen....
    kann ich ja beim nächsten Stammtisch mal wieder was "schlaues" von mir geben.......
    Wundern sich sowieso schon alle über mein neuerdings "geballtes" Crosserwissen....
    Apropo... meine Nachbarin ( Architektin ) ist ganz angetan von meinen "Hobel" :wink: ,
    Nu will se auch so was haben, da hat sie schon immer von geträumt :lol:
    Ich sach;
    kein Problem Mädel, hab da ein geiles Forum an'ne Hand,
    da lässt sich sicher was passendes für dich finden ( Schleim ), oder :?:


    Roland

    Das einzige, was auf der Welt gerecht verteilt wurde, ist der Verstand.
    Jeder meint genug davon zu haben!

  • Nochmal zum problem von Stifti:
    hatte etwas ähnliches,und kann nur sagen:
    Du Brauchst:
    Extreeeem viel Geduld
    ein extreem ruhiges Händchen
    eine gute Bohrmaschine am besten Tischbohrmaschine
    einen guten Punktiermeißel(der in das Loch passt)
    jede menge Stahlbohrer(Edelstahlbohrer,(1mm,2mm,3mm,4mm,5mm)x2

    nen Drehmomentschlüsselsatz(Investition lohnt sich!)
    UND:
    Viel Glück

    Motor ausbauen(geht nicht anders,glaubs mir)
    fest einspannen(irgendwie,aber unverrückbar,und so das du gut an der abgebrochenen Schraube arbeiten kannst)
    eine helle Lampe,auf die Stelle gerichtet
    dann wird der Schraubenrest genau mittig(GENAU mittig!)schön tief punktiert(ca.1.5mm)(zarte,viele Hammerschläge)
    danach kannst Du mit dem bohren beginnen(am besten ists wenn man ne Tischbohrmaschine hat,dann den Motor exakt ausrichten(sehr lange M6 Schraube(min. 100mm) in das andere Gewinde reindrehen und exakt mit der Wasserwaage senkrecht auf dem Bohrtisch ausrichten,immer wieder auf genaue Mittigkeit prüfen.
    Ich habs auch von Hand geschafft,aber das ist echt extrem schwierig.
    danach die Bohrtiefe anhand der Eindringtiefe der anderen Krümmerschrauben genau festlegen(Stück Isoband an der ermittelten Stelle um den Bohrer,oder halt auf der TiBoMa einstellen)
    langsam mit dem Bohren beginnen,immer Schneidspray verwenden(teuer aber lohnt sich,weil Bohrer gehen lang nicht so schnell hops,und die sind ja auch teuer)
    mit 1er Bohrer anfangen,bist Du ganz drin bist,dann mit 2er aufbohren(etwas höhere drehzahl,sonst bleibt er vielleich hängen)
    usw.
    Wenn dann das bohren mit genug Feingefühl erfolgt ist solltest Du ein 5mm großes Loch in einer M6 schraube haben(bei mir hats gelangt,aber man kann auch noch mit einem5,5mm Bohrer drangehn,dann ist das Gewinde praktisch ganz weg(aber nur wenn das Loch exakt mittig ist)
    da die Wandung jetzt nur noch sehr dünn ist kann man die Schraubenreste
    viel besser entfernen(ich habe damals einen passenden Torx-Bit leicht reingehauen und die Schraube damit rausgedreht )(NICHT ABBRECHEN!)(Feingefühl)
    es klappt aber auch mit einem leicht reingehauenen Schlitzschraubenzieher.
    Falls das Gewinde nur noch in kleinen Stücken da ist kann mans auch manchmal mit nem feinen Schraubenzieher rauspolken.
    Viel Glück!

    Man sollte einen Kompromiss finden zwischen lang leben und intensiv leben...

  • dem ist fast nix hinzuzufügen, ausser evtl noch dass man zum Anbohren auch sehr gut nen Zentrierbohrer nehmen kann, die haben ne dünne Spitze die so kurz ist, dass sie fast nur vorsätzlich zum Abbrechen zubewegen ist. Allerdings erinnere ich mich daran,dass da noch ein Stück eines Ausdrehers drin steckt? Da kommt man evtl mit Edelstahlbohrern weiter(anderer Schnittwinkel) aber die wahre Freude isses so oder so nicht, die Bohrer sind, wenn man Werkzeugstahl damit bearbeitet, anschliessend Schrott, evtl auch schon vorher... :(

    "Fahren Sie viel!"

  • Ist Rolti nicht Zahnarzt?
    Zahnärzte haben das richtige Werkzeug für dieses Problem. N Dremel tuts vielleicht auch.
    Ich würde erstmal versuchen einen Schlitz in den Linksausdreher zu schneiden und dann mit dem Schrauben(zieher)dreher rausdrehen, kann ja nicht so fest sein. Kopf runter und mit oben beschriebener Methode den Rest der schraube rausbohren.

    ~~~~~ TT350 ~~~~~

  • So, hab versucht den Rausdreher mit nem Punktiermeißel zu bearbeiten -> nix
    hab dann einfach das andere Teil vom Rausdreher spitzgeschliffen und als Punktiermeißel missbraucht. Hat auch klasse geklappt, nur dass der festsitzende Rest nicht rausgegangen ist. Hab dann drei Bohrer stumpfgebohrt und einen abgebrochen und ca. ein 1,5mm Loch geschafft. :evil:

    Hab jetzt einfach das Befestigungsblech am Krümmer festgeschweißt und mit einer Schraube drangemacht - hab nämlich keinen Bock mehr dadrauf :twisted:
    hält auch wunderbar

    Yamaha XT350-Honda NTV650-Hercules Supra4GP

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