Geht sehr gut an, Leistung stimmt, geht nach 2 min aus…

  • Hallo zusammen,

    vor einem Jahr habe ich mir meine dritte XT angeschafft: Bj. 89, 33.000km.

    Der/die Vorbesitzer haben sie leider nicht immer pfleglich behandelt, ich habe bereits sehr viel wieder in Ordnung gebracht, was Technik und Optik anbetrifft.

    Damit zum aktuellen Problem:

    Vergaser:

    Membrane Sekundärvergaser erneuert

    => beschleunigt nun ruckfrei von 3.000 auf 8.000 rpm

    Membrane Air-Cut erneuert

    =>Patschen beim Gas wegnehmen ist beseitigt

    Alle Verbindungsschläuche zwischen den Vergasern erneuert

    =>waren alle porös und undicht

    Schwimmer erneuert

    =>altes Messingblech war völlig verbogen, nun schließt das Ventil richtig

    Insgesamt geht die Kiste kalt und warm sehr gut an (1-2 Kicks), hat einen guten Leerlauf und einen ruckfreien Durchzug. Die (von mir gefühlte) Verdichtung und die (von mir gefühlte) Leistung ist sehr gut.

    ABER: Der Motor geht wiederholbar nach 1 bis 2 km aus, und lässt sich (GsD) auch wiederholbar, nach 1 bis 2 Minuten wieder antreten. Nach weiteren 1 bis 2 km das gleiche Spiel…

    Ich habe den Motor im Leerlauf etwa 8 Minuten laufen lassen, bis das Öl im vorderen unteren Motorgehäuse (unterhalb der Krümmer) auf etwa 80 C war, das geht problemlos.

    Elektrik:

    Ich habe dann im warmen Zustand Ladespule und PickUp-Spule gemessen (Widerstand), alles im Normbereich.

    Zündkerze und Kerzenstecker habe ich im Rahmen der grundlegenden Verbesserungen bereits ersetzt.

    Sonstiges:

    • Benzinfilter vorhanden,
    • Benzinhahn gecheckt und i.O.
    • Tankdeckelentlüftung funktioniert,
    • LuFi neu,
    • Ansaugstutzen erscheinen in einem guten mechanischem Zustand, Versuche mit Bremsenreiniger zeigen keine Wirkung.

    Jetzt die Frage an euch:

    Was sollte ich als nächstes machen?

    Ich könnte:

    • Anderen Vergaser einbauen
    • Andere Lima/Zündspule/Ladespule/PickUp-Spule/CDI einbauen.

    Was würdet ihr machen um das Problem einzukreisen und dann natürlich zu lösen?

    Jetzt hoffe ich auf euer Fachwissen, eure Erfahrungen oder gerne auch auf eure Intuition!

    Danke für eure Unterstützung und bis demnächst!

    Saludos Jochen8)

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma | 1989-38Tkm-derzeit 10Tkm/a | 1985-31Tkm-wieder fahrbereit)

    "lieber mit ´nem langsamen Mopped schnell fahren, als mit ´nem schnellen Mopped langsam"8)

  • Gute Idee, das würde dem Verhalten und der Entwicklung des Fehlers, sprich den kürzer werdenden möglichen Motorlaufzeiten und dem Wiederanspringen nach 1-2 Minuten, entsprechen.

    Ich schaue mir das morgen an, und melde mich dann wieder.

    (Den Benzinfilter habe ich erst vor kurzem eingebaut, danach den Vergaser nicht wieder angeschaut)

    ==

    Wenn ich da nichts finde, werde ich dann mit dem Heißluftgebläse jeweils Ladespule/PickUp-Spule/CDI (vorsichtig) auf etwa 80C bringen.

    Teile zum möglicherweise notwendigen Tausch habe ich da...

    Saludos Jochen

    Der Rentnerblitz

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  • Hallo treckerfahrer,

    zunächst mal vielen Dank für Deinen Tipp! :thumbup:

    War völlig richtig, das Sieb und auch der Weg vom Benzineimgang des Vergasers bis dort hin war völlig zu mit Rost vom Tank. Jetzt läuft der Motor wieder länger als 2 km.

    So weit, so gut. Allerdings ist mir beim betrachten der Bilder auch das aufgefallen: Ein Riss zwischen dem Sitz der Hauptdüse und dem Sitz des Schwimmerkammerventils. Das muss ich mir leider noch einmal genauer anschauen.

    Falls das ein Riss ist, kann man den irgendwie schließen? Notfalls habe ich noch einen zweiten Vergaser. Übrigens dreht die Kiste im Moment nur bis 5.000 rpm.

    Zunächst will ich aber die Sache mit dem Riss klären...

    Danke nochmals und bis demnächst!

    Saludos

    Jochen

    Der Rentnerblitz

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  • Benzinfilter ab nun vorm gaser verbauen. Evtl. Auch Tank innen Reinigung mit Zitronen Säure plus passevieren in Erwägung ziehen , gaser penibel reinigen und ganz genau den Einbau der Teile checken.

    Puh, der Riss. Jb weld.? Fuge aufdremeln, flüssig Alu?

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Hi Georg, Danke für Deine Ideen/Anregungen.

    - Benzinfilter ist/bleibt drin, treckerfahrer der führte auch zu keinen Veränderungen im Verhalten von Vergaser/Motor

    - Riss: Ja, genau so wollte ich das machen. Beim Material kommt ja verschiedenes in Frage. Wenn ich es richtig verstehe, basieren die meisten auf Epoxidharzbasis. Ist das grundsgrundsätzlich E5/E10-stabil? Oder wäre Material auf Vinylesterbasis geeigneter? Hat einer von euch gute Erfahrungen mit einem der möglichen Materialien?

    (edit: nach kurzer Recherche werde ich das von Georg vorgeschlagene JD Weld einsetzen, ich werde berichten)

    Vermutlich werde ich zunächst den (bisher nicht von mir untersuchten) Ersatzvergaser (Primärvergaser) anschauen und verwenden.

    Ich melde mich dann wieder hier.

    Saludos Jochen

    Der Rentnerblitz

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    Einmal editiert, zuletzt von Rentnerblitz (1. August 2024 um 15:30)

  • So, die Kiste läuft wieder!

    Zunächst zum Riss: Den habe ich zunächst ja nur auf dem Bild entdeckt. Ich habe mir das nun noch einmal angeschaut, und auch mit zwei anderen Vergasern verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass auch ein zweiter Vergaser so aussieht. Es ist nur eine Gussnaht, die wohl bei einem bestimmten Gusswerkzeug so auftaucht. => Entwarnung

    Weiterer Weg zur Lösung: Ich habe mir per Endoskop das Verhalten den Sekundärvergasers angeschaut. Dabei habe ich gesehen, dass der Kolben sehr geflattert hat (hoch und runter). Die zugehörige Membran (relativ neu) war wohl etwas erschlafft und geweitet. Ich haben dann eine neue aufgeklebt (KEDO etc), das ging überraschend gut und einfach. Nach der Trocknung (und Beachtung der Nachtruhe der Nachbarn) habe ich dann heute morgen probiert.

    Im Stand alles ok, unter Last dann wieder Stottern. Ich bin dann nach 50km (Motor warm) zur Tanke, und habe bewusst die Zapfpistole Richtung Benzinhahn gehalten, um dort den Rost etwas "aufzulockern".

    Ergebnis: Stottern war weg. Im Filter (in der Benzinleitung) waren dann recht schnell Teilchen zu sehen. Da ich sehen wollte, wie es genau aussieht, habe ich den Filter zerlegt. Leider waren auch Schmutzteile auf der Innenseite zu finden (Made in China, wenn jemand nen guten kleinen Filter kennt..)

    Da der Benzinhahn nicht der Typ ist, der einen kleinen Filter (zum Abschrauben) auch außerhalb des Tanks hat, habe ich mir heute solche bestellt. Mit denen habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Vorteil ist, man kann auch während einer Fahrt den Filter kurz checken.

    ==

    Zusammengefasst: Neben den üblichen spröden Dichtungen, war es notwendig Schwimmer (verbogene Halterung), Air Cut-Membrane und Sekundärmembrane zu wechseln. Wegen des Tankzustands (Rost) waren die Verunreinigungen ein weiteres Problem. Jetzt läuft die Kiste gut, springt beim ersten Tritt an, guter Durchzug ab etwa 2.700 rpm, 80-100km/h im 6. Gang in etwa 5,5 sec.

    Fall geschlossen!

    (bin heute dann etwa 200 km gefahren)

    Vielen Dank für eure Ideen und Hinweise und bis demnächst!

    Saludos Jochen

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma | 1989-38Tkm-derzeit 10Tkm/a | 1985-31Tkm-wieder fahrbereit)

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    Einmal editiert, zuletzt von Rentnerblitz (6. August 2024 um 10:10) aus folgendem Grund: Typo

  • Dann hatte ich für den Riss doch richtig überlegt...egal, hast du alles gut gemacht.. interessant das mit den Membranen..da, genau ich, halt noch nie eine Defekte hatte. Und, ich fahre E10 der ersten Stunde

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Hallo Georg, zu den Membranen: Ich vermute, das aufgrund der Materialien, die Yamaha ursprünglich verwendet hat, die Mebranen schon 20-30 Jahren leben. Bei den Nachbauvarianten stimmt oft nur Formgebung so, dass sie eingebaut werden können.

    Keiner kann sagen, welches Material (Gummi/Kautschuk oder Butyl) verwendet wird, und welche Elastizität bzw. welche Weg-Kraftverhältnisse und welches Temperaturverhalten jeweils vorhanden ist.

    Insofern ist es Zufall/Glück wenn diese Teile überhaupt funktionieren. Da ich drei XTs mit unterschiedlichen (teils unklaren) Konfigurationen fahre, weiß ich zumindest wie es sich anfühlt, wenn alles funktioniert. Das gilt für Motor/Vergaser, Fahrwerk, Bremse, Reifen.

    Ich schreibe alles auf (Maßnahmen, Fahreindrücke), so dass ich nach und nach ein Bild habe, was für mich und mein Fahrstil passt. Dinge, die gut sind (Einstellungen, Material) setze ich dann bei allen drei XTs um. Dh ich beschaffe dann alles 3-fach.

    Hört sich aufwendig an, bringt aber "Freude am Fahren"...

    (warum 3 XTs? Eine steht in D, eine in ES, und eine ist die Reserve für alle Fälle)

    Interessant ist übrigens, wie viel Teile es gibt (beim Original), die sich in den letzten 35 Jahren verloren gegeangen sind, bzw. nicht, falsch oder unfachmännisch ersetzt worden sind. Die größte Überraschung war dabei, dass ich erst vor etwa einem Jahr, die untere Kettenrolle entdeckt habe.

    Ist mir erst aufgefallen, als beim Bestellvorgang zwei vorgeschlagen wurden. Bei allen drei meiner XTs fehlte die untere Rolle.

    Fazit: Die XT ist grundsätzlich gut konstruiert (für die meisten nix Neues), es gibt kaum etwas, was man aus meiner Sicht heute anders/besser machen müsste. Klar: Einspritzanlage/Wasserkühlung (wg der Vorschriften), Beleuchtung (fahre nachts kaum bis gar nicht), meinetwegen noch die HR-Bremse (Standzeit) würde man nach 40 Jahren zeitgemäßer gestalten.

    Bis demnächst und allen viel "Freude am Fahren"!

    Saludos

    Jochen

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma | 1989-38Tkm-derzeit 10Tkm/a | 1985-31Tkm-wieder fahrbereit)

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  • Top beschrieben, Jochen.

    Die untere Kettenrolle, bitte durch die KTM Geleitschiene ersetzen. Bei mir ist an der TT Grad die obere weg, muss ich auch ersetzen. Hmh.

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Gute Idee und preiswert. Frage: Passt das Teil ohne größere Anpassungen, oder brauche ich da noch eine passende Buchse?

    Saludos

    Jochen

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma | 1989-38Tkm-derzeit 10Tkm/a | 1985-31Tkm-wieder fahrbereit)

    "lieber mit ´nem langsamen Mopped schnell fahren, als mit ´nem schnellen Mopped langsam"8)

  • Moin,

    hat jemand die OEM-Nummer oder eine Bezugsquelle für die KTM-Gleitschine?

    Vorstellung meiner Person erfolgt Mitte nächster Woche wenn ich mich beim Kauf zwischen zwei XT`s

    entschieden habe.

    Gruß Torsten

  • Nachtrag: Zwischendrin wurde das Laufverhalten wieder schlechter, dh mittlere bis starke Verbrennungsaussetzer beim Beschleunigen unter Last. Ich bin seit der letzten Meldung weiter 1.000km gefahren. Dabei habe ich etwa alle 100km den Auffangbehälter am Benzinhahn geleert. Vermutlich wäre es am besten gewesen, ganz zu Beginn den Tank (wie auch immer) innen zu entrosten.

    Vielleicht noch ein kleiner Hinweis für alle, die mit einem Ruckeln zwischen 3.500 und etwa 5.000 rpm kämpfen: Wenn (wie in meinem Fall) die Membrane des Sekundärvergasers ok ist, kann man versuchen, durch die Anpassung des Spiels (Leerwegs) zwischen dem Mitnehmer (Rolle) des Primärvergaser und Mitnehmer des Sekundärvergasers Einiges zu verbessern. Um mir das Ausbauen der Vergaser zu ersparen, habe ich das Spiel im eingebauten Zustand per Fühlerlehre vermessen (Spiel war Null), und dann auf 0,90/0,55/0,15 verändert. Durch die Fahrversuche ergab sich dann bei mir der optimale Wert (beim Fahrverhalten) bei 0,15mm Spiel. Übrigens habe ich das Spiel im völlig eingebauten Zustand verändert und gemessen. Das geht mit einem 8er-Gabelschlüssel und dem gefühlvollen Einsatz eine Flachzange. Vielleicht nicht sehr fachmännisch, aber schnell und auch unterwegs umsetzbar.

    Egal, die Kiste läuft, und macht Spaß!

    Saludos

    Jochen

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma | 1989-38Tkm-derzeit 10Tkm/a | 1985-31Tkm-wieder fahrbereit)

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