sie will einfach nicht gescheit laufen...:(

  • Verstopfte Leerlaufdüse kann ich ansich ausschließen, weil mir doch im richtig warmen Zustand die XT auch nicht ausgeht.

    Gestern auf Proberunde lief sie auch problemlos im Standgas, nachdem sie warm war.

    Das kann man so nicht unterschreiben.

    Eigentlich ist ein nur im warmen Zustand funktionierendes Standgas geradezu ein Klassiker für verstopftes Leerlaufsystem.

    Grund:

    Wenn das Moped nach Eindrücken des Chokes nicht ordentlich läuft, dann wird häufig vom Reiter mit der Gasanschlagschraube

    das Standgas hochgedreht.

    Damit läuft der Vergaser aber nicht mehr über das Standgassystem, sondern über das Hauptsystem (Hauptdüse, Nadel, Venturirohr).

    Aber eben nur wenn sie warm ist! (keine Kondensatverluste, alle Parameter in einem labilen Gleichgewicht)

    Dies ist bei erwähnten kleinen Zweitaktern durchaus üblich, funktioniert hier aber nur bedingt.


    Problem:

    Normalerweise führt so ein Vorgang zum Verlust des Choke-Systems wegen des fehlenden Unterdruckes und führt

    zu Kaltstartschwierigkeiten.

    Dass Du das Problem scheinbar nicht hast ist allerdings merkwürdig.

    Aber vielleicht bist Du in einem Bereich, wo Beides nur so "ollala" funktioniert, und die warmen Aussentemperaturen spielen Dir einen

    Streich.


    Wichtig:

    Wie steht in diesem Zusammenhang die Drosselklappe (zu oder nur einen Hauch offen)?

    Funktioniert der Choke vorschriftsmäßig. (Bohrung im Boden gereinigt lt. ttgeorg)?


    Jochen

    3 Mal editiert, zuletzt von treckerfahrer (8. Juli 2023 um 09:15)

  • Top, Jochen. Und Seeliger Forums Trichter hätte früher gesagt, mach den schieber.mal ganz zu. Das standgas muss dann funktionieren, wenn alles top.

    Ich hatte neulich erst nen TT gaser bei mir, wo genau der Schieber viel zu hoch war und der Besitzer über alles klagte, alles. Sogar in Richtung Elektrik.

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Hi ihr alle,

    Erstmal wieder vielen Dank für die Antworten.

    Bin heute ca 100km gefahren. Bei einem schönen Mopedtreff am Diemelsee hab ich mich getraut und die alte Dame im heissen Zustand abgestellt. Nach Kaffee und Eis war der Moment, wo man sich entweder blamiert oder losfährt. Bei mir war's zum Glück zweiteres. Die XT kam beim ersten Kick und ich konnte los, puh. Bei 25grad von einem echten Kaltstart zu sprechen heute morgen halte ich aber nicht für richtig. Daher kann ich nach wie vor nichts sagen zu wirklichen Choke. Ich hab sie anbekommen ja und nach 3km hatte ich auch Leerlauf, ab da kein Problem. Bei meiner Säuberungsaktion mit Soda und danach US plus Druckluft muss ich eigentlich alles rausbekommen haben an Dreck.

    Schieber/Standgasschraube nach Trischter 2 Umdrehungen ab Null. Meine "Erfahrungen" heute waren gut. Schönes ansprechen in allen Lebenslagen. Biss Konstantfahrruckeln bei ca 50 hat se, kann man aber mit leben. Hat Spaß gemacht, mit der alten Dame zu fahren. Bissl durstig isse....hatte nicht soviel im Tank und musste kurz vor daheim auf Reserve schalten. 🤣


    Nächste Woche bekommt se hoffentlich TÜV und darf dann wieder von der Besitzerin bewegt werden.

    Gruß, Ralf

  • Moin, jetzt bin ich mal am Rechner und will Jochens Fragen/Feststellungen noch beantworten.

    Eigentlich ist ein nur im warmen Zustand funktionierendes Standgas geradezu ein Klassiker für verstopftes Leerlaufsystem.

    Da würde ich dir sofort recht geben Jochen. Aber Wenn dem so ist, könnte ich dann nicht im warmen wie kalten Zustand meine Standgasschraube, die den Schieber in der Höhe justiert, komplett auf Null lassen und sie müsste trotzdem nicht ausgehen?

    Ich will wie gesagt zu absolut keiner Zeit ausschließen, dass nach sämtlichen Reinigungsversuchen immer noch einer der Luftkanäle/Düsengänge zu ist.

    Aber ich wäre ratlos, wie ich da noch reinkommen soll.

    Gibt es einen zuverlässigen Test, das Leerlaufsystem auf Funktion zu prüfen bzw sagen zu können, ob die XT von mir derzeit fälschlicherweise per Schieber Standgas am Leben gehalten wird? (ausser die Schraube komplett rauszudrehen)

    Wichtig:


    Wie steht in diesem Zusammenhang die Drosselklappe (zu oder nur einen Hauch offen)?

    Ich hab den Sekundärvergaser auch wie in der Anleitung eingestellt, was das Spiel angeht. Sprich, wenn Gashahn nicht gezogen, dann ist Drosselklappe komplett geschlossen am Sekundärvergaser.

    Wenn Gashahn auf Vollgas, ist die Klappe nahezu bei waagerechter Stellung, also komplett offen. Sieht nach meiner Meinung gut au und gestern auch so spürbar. Gefühlt war Vollgas auch Vollgas und ich hab in den oberen Regionen nix zu beanstanden gehabt. Aber die Ursprungsfrage von dir bezüglich geschlossenen Zustand: Ja, schließt dicht ab, hatte ich vorm Einbau geprüft (mehrmals nach jedem Zusammenbau)

    Funktioniert der Choke vorschriftsmäßig. (Bohrung im Boden gereinigt lt. ttgeorg)?

    Auch hier habe ich alles mit Litze aus Bowdenzug gereinigt + eben Soda + US + Druckluft. Danach die Kontrolle des Benzinstands. Sprich, wenn in die Wanne Flüssigkeit gefüllt wird, steigt er auch in der "Chokekammer" und beim Ablassen fließt der daraus auch wieder über die Bohrung ab. Ob nun diese Mini-Düse in der Kammer wirklich 100% frei ist... ich kanns ohne Rasterelektronenmikroskop nicht selber erkennen :)

    Habe meine hellste Stirnlampe aufgehabt und reingeleuchtet... wer das entwickelt/gebaut hat, lacht sich heute noch kaputt über die Leute, die es reinigen müssen :)

    Gruß und einen erträglichen sonnigen Sonntag,

    Ralf

    Einmal editiert, zuletzt von Monthyburnz (9. Juli 2023 um 08:32)

  • Hallo Ralph!

    Zum Standgas:

    Wenn Du den Gasschieber im Primärvergaser im warmen Zustand ganz schließen kannst ohne das der Motor ausgeht, denke ich kann man davon ausgehen, dass das Leerlaufsystem funktioniert.

    Allerdings habe ich schon bei einigen Vergasern festgestellt, das dies vom Verschleiß der Nadeldüse/Düsennadel abhängt.

    Bei ausgenudelten Hauptsystem konnte ich meist ganz zudrehen, und das Moped lief weiter.

    Vermutlich gab es da noch einen Benzinfluss über die Nadel.

    Nachdem ich alles Neu hatte, musste ich den Schieber ein wenig aufdrehen.

    Möglicherweise war dann die Nadel recht dicht.

    Ich möchte sagen, bezüglich des Luftspaltes unter dem Gasschieber des Primärvergasers sind die Grenzen ein wenig fließend.

    So klein wie möglich, so groß wie nötig.

    Das Standgas spielt sich zum größten Teil unter dem Schieber ab.

    Dort sind die Gasgewindigkeiten und somit der Sog am größten.

    Darum befinden sich dort auch die kleinen Standgasbohrungen

    Die Drosselklappe des Sek. Vergaser sollte auf jedem Fall im Standgas zu sein.

    Bei kaltem Motor ohne Choke sollte das Moped aber bei "0"-Spalt im Pri-Vergaser auf jeden Fall ausgehen.

    Mit Choke sollte der Motor nicht ausgehen.

    Zum Choke:

    Die Frage nach der Grundbohrung war dahingehend, dass es unklar war, ob du die überhaupt bemerkt hast.

    Wenn die Kammer problemlos füllt und entleert, sowie das Steigrohr mit der Seitenbohrung durchgängig ist,

    sollte man auch hier von einer Funktion ausgehen.


    Warum das Bike während der Warmlaufphase mit gezogenen Choke ausgeht, ist dann noch ein Rätsel.


    zum Nachtrag:

    sollte es bei meinen Posts zu Verwirrungen gekommen sein, bitte ich dies zu entschuldigen, da ich immer

    von "Drosselklappe" sprach, wenn ich eigentlich den "Gasschieber" meinte.

    Das Leerlaufsystem betriff natürlich nur den linken Vergaser.

    Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, das ich mehrere zickige Vergaserbikes in der Garage habe,

    die meist Doppelvergaser mit zwei Drosselklappen haben.

    Das Auseinanderhalten der einzelnen Vergasertypen im Kopf scheint aufgrund meines fortgeschrittenen

    Alters etwas schwierig zu werden.

    Vom Ablauf "Chokesystem" - "Hauptsystem" funktionieren aber beide gleich.


    Der rechte Vergaser scheint ohnehin in Ordnung zu sein, da er erst bei höheren Drehzahlen wirksam wird und

    Du in diesem Bereich keine Probleme hast.

  • Danke für die ausführliche Antwort @Jochen.

    Leider ist es grad so warm, das ich derzeit keinen wirklichen Kaltstart nachstellen kann. Ich werde es nachholen.

    DS, Nadel und andere Verschleißteile im primär hatte ich alle neu.

    Ich werde Rückmeldung geben, wenn das Wetter bissl besser ist. Also mit besser mein ich nicht mehr subtropisch. 🥴


    Hehe, kenn ich... das mit dem Alter und dem Vergessen...*lach*


    Gruß,

    Ralf

    Einmal editiert, zuletzt von Monthyburnz (9. Juli 2023 um 15:45)

  • Eine Litze aus einem Bowdenzug ist aber kein geegnetes Instrument, um im Vergaser herumzustochern...

    Das ist harter Stahl und kann das weiche Material von Düsen und Kanälen beschädigen.

    Man sollte höchstens Kupfer aus einem Kabel verwenden, wenn überhaupt.

    Grüsse!

  • Bei "Gas zu" muss aber im Primärvergaser schon noch ein Spalt zwischen Schieber und Vergasergehäuse unten sein. Ich weiss jetzt nicht mehr auswendig wieviel aber 1 oder 2mm müssen sein. Das Leerlaufsystem des Vergasers kümmert sich im Leerlauf um den Kraftstoff! NICHT um die Luft! Die Luft muss auf dem "normalen" Weg zugeführt werden und ohne Luft geht natürlich auch im Leerlauf nix!

    Der Sekundärvergaser bzw. seine Drosselklappe muss ganz zu sein und der Leergang beim Betätigungshebel der Drosselklappe vom Primär- zum Sekundärvergaser sind 0,6mm (?) oder so? Steht im Clymer präzise und das muss auch präzise eingestellt sein!

    Wir haben auch keinen Choke - sondern ein Startsystem. Deshalb darf das auch annähernd beliebig lange aktiv bleiben nach dem Kaltsart. Es wirkt nämlich nur und ausschliesslich im Leerlauf! Nachdem es ungefähr 15km dauert, bis der Motor Betriebstemperatur hat (I´m not joking - frühestens nach 15km hat das Motoröl um die 80 Grad) ist es völlig OK gerade im Stadtverkehr 5 Minuten oder mehr mit gezogenem "Choke" zu fahren - einfach weil die Kiste im 50km/h Verkehr ewig und 3 Tage braucht, bis´se warm wird und der Vergaser und der Ansaugweg (und um den geht´s weil da kondensiert der vorher mühselig angesaugte Kraftstoff) nicht mehr als Kondensator wirken, an dem sich das Benzin niederschlägt und völlig sinnlos in den Brennraum gesogen wird ohne aber zu verbrennen bzw. Leistung zu erzeugen. Nennenswert Wärme wird an sich nur an der roten Ampel erzeugt - und so 2-3 rote Ampelphasen kann das schon dauern, bie der Eimer ohne "Choke" halbwegs im Leerlauf läuft...

    Der "echte" Kaltstart wiederum ist an sich keiner mehr. "Kaltstart" würde ich mal ab Minus 20 Grad sagen - haben wir praktisch nie!

    Und wenn, fahren die wenigsten :)

    Ob´s aber jetzt draussen 30 oder 15 Grad hat, is wurscht vom Startverhalten her. So genau geht´s da nicht. Das wäre ein wirklich seltener Grenzfall, dass der Eumel bei 30 Grad sauber anspringt und bei 15 nicht mehr... oder 10. Drunter fährt dann eh kaum noch wer.

    Abhilfe is aber einfach: Einfach die Leerlaufschraube ´ne halbe Umdrehung raus und jut isset!

    Noch was: die 1,5 oder 2 Umdrehungen der Leerlaufschraube sind ein Richtwert. Ob das hinterher 1 oder 3 Umdrehungen sind, so genau ging das noch nicht mal als die Vergaserinnereien neu waren. Nach 30-40 Jahren stellt man das so ein, dass es sauber läuft und mache sich keinesfalls Gedanken, dass das Ding im Leerlauf nur bei 3 Umdrehungen sauber tut und bei den vorgeschriebenen 1,5 nur hustet... Das ist einfach so :)

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Vielen lieben Dank Etti,

    Das beruhigt mich ein wenig, das auch mal aus der Sicht zu sehen. Wie gesagt, ich bekomm sie problemlos an, weil wir beide quasi "nen Draht" zueinander haben mittlerweile 🙃. Aber es ist nicht meine, war nur in Pflege. Und erfreuliches Ergebnis. Seit gestern hat se ohne Mangel frischen TÜV bekommen.

    Ich bin dafür gestern morgen ne 20km Runde gefahren, damit sie schonmal schön warm ist und dann hat sie die Besitzerin auch anbekommen und konnte zum TÜV fahren. Der gute Mann war wohl auch 2rad affin und von dem alten Schätzchen angetan. Er bekam sie mit dem ersten Kick an, sie lief fröhlich vor sich hin und er hat nur paar Meter für ne Bremsprobe zurückgelegt, das war's. Nun muss nur noch nen neuer VR drauf .... Die Pelle ist arg alt und damit will man nicht mehr fahren.

    Vielen Dank nochmal an alle hier, die mich seelisch aufgebaut und mit viel Wissen geholfen haben. In einer Fachwerkstatt, die sich mit solchen Schätzchen noch befasst, wäre es wohl nicht billig geworden.

    Jetzt schraub ich erstmal an einem BVF 16n1 Vergaser....das ist quasi Entspannung dagegen 😂

    Gruß, Ralf

  • Hi Ihr's,

    Kurze Rückmeldung von meiner Seite.

    Die Besitzerin ist schonmal erfolgreich ein paar Ründchen gefahren. Das Problem mit dem Start war aber nach wie vor da. Daher hab ich heute den Vergaser wieder zerlegt und ich fand wieder extrem feinen Belag in der Schwimmerkammer. Stellte sich als Rost raus. Daher hab ich den Microfilter auch mal erneuert und den alten aufgesägt. Bilder sprechen mehr aus als Worte.

    Scheinbar kommt nun noch der feine Rost aus dem Tank, obwohl ja schon per Zitronensäure gespült. Mit dem neuen Microfilter sollte man das aber nun eher sehen. Der alte war vom Material her undurchsichtig.

    Aber zerlegen mußte ich den Gaser eh nochmal wegen dem Kaltstartverhalten. Und wie befürchtet, Leerlaufdüse war wieder zu.

    Das Spiel kannte ich ja, also alles wieder mit Bremsenreiniger gespült und dann mit Druckluft ausgeblasen. Nach dem Zusammenbau ne Proberunde gedreht. Kaltstartverhalten gut, konnte normal losfahren, Mopped nahm gut Gas an. Ab Halbgas eh alles easy, vollgasfest ist sie auch, alles schick. ABER

    wenn man Teillast fährt oder auch im Standgas....kommt es mir so vor, als hat sie ab und an einen Zündaussetzer. Beim fahren merkt man es, das sie kurz ruckt, fängt sich dann sofort wieder. Im Standgas führt es meist dazu, das sie trotz ca 1400u/min ausgeht, obwohl sie ansonsten gut im Standgas läuft.

    Neu ankicken kein Problem, beim 1-2 Kick wieder da...das Spiel wiederholt sich. Ab und an beim konstantfahren durch einen Ort meine ich auch eine Verpuffung in den Auspuff zu bemerken, aber eben immer noch ganz kurz, dann ist sie wieder da.

    Fahre ich Vollgas oder beschleunige zügig hoch, habe ich dieses Verhalten nicht.

    Klingt das nun eher nach Zündung oder nach Vergaser?

    Gruß,

    Ralf

    2 Mal editiert, zuletzt von Monthyburnz (26. Juli 2023 um 18:32)

  • Ansaugstutzen links nach dem oft rein raus, noch tip top?

    Aus meinern Sicht ja. ich würde nochmal Nebenluft ausschließen wollen. Werde daher mal mit Bremsenreiniger die Flansche absprühen.

    Am WE kann ich testweise eine andere CDI verbauen, muss aber dafür alle Kabel umlöten. Scheint ein anderes XT Modell zu sein. Wenn es daran auch nicht liegt, bliebe noch die Zündspule zu tauschen. Neue Zündkerze hatte ich schon, Kabel ist nachgeschnitten.

    Gruß und Danke

    Ralf

  • Wenn Du sagst neuen Feinfilter verbaut: Wo denn? In der Zuleitung vom Tank oder oberhalb der Schwimmerkammer?

    Der oberhalb der Schwimmerkammer (beim Ventil ODER im Tank am Benzinhahn) soll nur gröbsten Ungemach verhindern, der eine Weiterfahrt unterbinden würde. Das ist KEIN Filter um das Leerlaufsystem zu schützen. Das Leerlaufsystem ist so fein, egal welcher Meshfilter ist da ungeeignet.

    Flansch mal einen Papierfilter ausm Mofabereich (Papier!) durchsichtiger Bauweise zwischen Tank und Vergaser schön in´s Gefälle: DER würde helfen (und ob seiner Durchsichtigkeit auch Auskunft drüber geben, was da noch alles ausm Tank rauskommt.

    Es ist leider so, dass trotz einer Entrostung und "sichtbarem" Erfolg und tausendfachem Spülen mit Wasser die ersten Tankfüllungen da noch reichlich Feinstdreck rauswaschen. Das wird besser aber dauert... Is aber eh wurscht, einen Papierfilter zwischen Tank und Gaser und that´s it.

    Anfangs lohnt es sich evtl. auch ein paarmal ANAL Ultimate (und auch nur das!) zu tanken. Das Zeuch kann hinsichtlich Reinigung echt was! Ansonsten natürlich rausgeschmissen Geld aber für Sauberkeit der Motorinnereien ist die Schlempe echt brauchbar.

    Papierfilter sind so fein, was da noch durchkommt knödelt auch das Leerlaufsystem Richtung Brennraum.

    Diese "Zündunterbrechungen" sind ziemlich sicher keine. Das ist "Konstantfahrruckeln".

    Jetzt muss ich wieder ausholen.....

    Zwischen Leerlauf und 1/4tel Gas betimmt gerade beim Langsamfahren wesentlich das Leerlaufsystem die Gemischbildung.

    Heisst: Das Leerlaufsystem wenn nix mehr tut, wird´s der Möhre zu mager! Weil das dann fehlt.

    Erst jenseits von 1/4 Schieberöffnung übernimmt die Hauptdüse und die Düsennadel die Regie. Bei Vollgas dann fast nur noch die Hauptdüse.

    Warum bin ich sicher, dass es NICHT die Zündung ist?

    Weil der Zündspannungsbedarf direkt proportional zur Brennraumfüllung ist! Heisst, bei Vollgas ist die höchste Zündspannung erforderlich! Bei launigem Viertelgas kann selbst ein weitgehend angemorschtes Zündsystem noch die erforderliche Zündspannung und Zündenergie bereitstellen....

    Wenn Du bei Vollgas in die berühmten Gummiseile fährst, DAS könnte ein Indiz für eine beginnende Zündsystem-kalamität sein. Bei Viertelgas ist das Konstantfahrruckeln und das ist praktisch immer abhängig von der Gemischbildung und dem Zusammenspiel zwischen Leerlaufsystem und Hauptdüsensystem. Wenn man das bei sauberen Vergaser nicht in Griff kriegt, dann könnte man auch die Düsennadel einen Zacken höher hängen (fetter) oder niedriger (magerer).

    Wir kriegt man definitiv (!) raus ob in dem Zustand zu fett oder zu mager (hier tippe ich auf zu mager!): Einfach den Seitendeckel vom LuFi-Kasten abmachen und damit genau so fahren, dass das Ruckeln auftritt: Isses dann weg, war vorher zu fett. Wird´s aber schlechter, ist die Bude zu mager... Der fehlende LuFi-Deckel macht gerade so viel mehr Luft rein, dass das schön auffällt (und macht richtig laut - also nicht notwendigerweise bei zu erwartender schwerer Polentenpräsenz ausprobieren :) Oder um Mitternacht....

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Nein, CDI und Zündung denk ich bei dir gar nicht. Hast du den Tank nach der Säure auch passiviert?

    Hi Georg,

    danke für deine Antwort und ich freu mich, dass Du so denkst wie ich bez. Zündung. Aber aus Verzweiflung denk ich mittlerweile an alles.

    Den Tank hab ich mit RostIO entrostet, danach nur mehrfach ausgespült und dann mit Heissluftfön vorsichtig getrocknet. Versiehelt ist da nix. Der Tank sieht soweit aber auch gut aus.

    Wenn Du sagst neuen Feinfilter verbaut: Wo denn? In der Zuleitung vom Tank oder oberhalb der Schwimmerkammer?

    Hi Etti und auch dir vielen lieben Dank für deine umfassenden Antworten.

    Ich habe so einen Microfilter zwischen Benzinhahn und Vergaser gepackt.

    Der Benzinhahn ansich ist nach der Tankreinigung komplett neu reingekommen inklusive neuen Innentankfilter. Der alte war faktisch pulverisiert.

    Da ich wusste, dass nach der Reinigung nie alles raus ist, hab ich den Microfilter zwischen Tank und Vergaser gebaut.

    Is aber eh wurscht, einen Papierfilter zwischen Tank und Gaser und that´s it.

    Ok, dann werd ich mir nochmal explizit kleine Papierfilter holen aus dem Moppedbereich. Danke für den Tipp

    Warum bin ich sicher, dass es NICHT die Zündung ist?


    Weil der Zündspannungsbedarf direkt proportional zur Brennraumfüllung ist! Heisst, bei Vollgas ist die höchste Zündspannung erforderlich! Bei launigem Viertelgas kann selbst ein weitgehend angemorschtes Zündsystem noch die erforderliche Zündspannung und Zündenergie bereitstellen....

    Das deckt sich mit der Annahme von TTGeorg und beruhigt mich diesbezüglich wieder ein wenig, dass es nicht die Zündung sein sollte. Wie gesagt, ab ca 1/3 Gashahn auf fährt der Vergaser super. Durchbeschleunigen und Vollgas absolut unauffällig. Der Motor hängt super am Gas.

    Was vielleicht noch interessant ist als Diagnosehilfe.

    Wenn der Motor warm ist und im Standgas läuft... und man gibt ruckartig Vollgas im Stand... dann verschluckt er sich.

    Klingt kurz wie... er geht aus, dann fängt er sich und dreht hoch. "Gefühlt" würde ich sagen, da läuft er eher zu fett als zu mager.

    Gibt man gemäßigt Gas, dreht er schön hoch.

    Mal sehen, ob ich das mal auf Video bekomme.

    Wir kriegt man definitiv (!) raus ob in dem Zustand zu fett oder zu mager (hier tippe ich auf zu mager!): Einfach den Seitendeckel vom LuFi-Kasten abmachen und damit genau so fahren, dass das Ruckeln auftritt: Isses dann weg, war vorher zu fett. Wird´s aber schlechter, ist die Bude zu mager... Der fehlende LuFi-Deckel macht gerade so viel mehr Luft rein, dass das schön auffällt

    Dieser Test wird am WE umgehend durchgeführt. Danke für den Tipp.

    Auch nochmal der Hinweis, dass ich bei der Überholung mit dem Keyster Reparatursatz auf die Amerika Bedüsung umgebaut habe. Sprich, es ist nun eine andere HD (grösser) nebst dem passenden DS drin. Im Fahrbetrieb ab 1/3 Gas wie gesagt super. und im Leerlauf sollte ja die HD ansich nicht die Rolle für mein Kaltstart/Standgasproblem sein (meine naive Annahme)

    Danke für eure Anregungen und die unermüdliche Hilfe.

    Gruß,
    Ralf

  • Ich habe so einen Microfilter zwischen Benzinhahn und Vergaser gepackt.

    Der ist jetzt nicht optimal - das ist ein Mesh-Filter, die lassen den feinen Müll noch durch - kuck mal, dass´de das gleiche Ding mit Papierfilter bekommst... olle Mofawerkstätten haben sowas eigentlich immer rumfliegen, so Land,aschinenhändler mit erweitertem Kompetenzkreis für Kleinmaschinen an sich auch...


    Wenn der Motor warm ist und im Standgas läuft... und man gibt ruckartig Vollgas im Stand... dann verschluckt er sich.

    Klingt kurz wie... er geht aus, dann fängt er sich und dreht hoch. "Gefühlt" würde ich sagen, da läuft er eher zu fett als zu mager.

    DAS ist aber bei einem Schiebervergaser fast normal! Schieber MÜSSEN "aufgezogen" werden, Gleichdruckvergaser regeln das besser bzw. unabängig von der Drosselklappenstellung..

    Wenn Du "aufreisst" bricht kurz der Unterdruck im Venturi völlig zusammen: Bei Leerlauf und geschlossener Schieberstellung/Drosselklappe hast Du den maximalen Unterdruck im Vergaser - um die 0,8-0,9 bar!

    Wenn Du ruckartig den Schieber hochknallst, geht der Unterdruck komplett verloren - es ist ja jetzt ein "offenes Rohr! Da is nix mehr mit nennenswertem Unterdruck. Jetzt muss der Vergaser mit dem Venturirohr (die "Verengung" im Vergaser) durch die Beschleunigung des Luftstroms (über 100m/sek!) dafür sorgen, dass an der Nadeldüse der entsprechende Unterdruck herrscht! Dazu muss eben das komplette Luftvolumen bzw. die komplette Luftsäule im gesamten Ansaugsystem vor der Drosselklappe / Vergaserschieber von annähernd Stillstand (bei Leerlauf is der Schieber ja zu, da fliesst nix!) auf mindestens 100 m/sek beschleunigen: Das ist ganz schon viel Enrergie, die da benötigt wird, die der Kolben im Leerlauf und damit langsamem Lauf nur sehr zögerlich liefern kann durch seine verhältnismässig selten erfolgenden Ansaugtakte.

    Ein Gleichdruckvergaser macht das automatisch, weil wenn die Drosselklappe ruckartig in Richtung waagerecht bewegt wird, dann interessiert das den Schieber (!!!) im Gleichdruckvergaser erstmal gar nicht! Der bewegt sich erst nach oben, wenn durch die Ansaugtakte entsprechender Luftstrom erzeugt wird und bewegt sich dann vergleichsweise gemütlich nach oben, aber ohne Verschlucken!

    Wir sprechen hier natürlich von Sekundenbruchteilen - aber in dem Moment, wo sich der Motor "verschluckt", geht die Drehzahl des Leerlaufs NOCH weiter nach unten, die Ansaugtakte zur Beschleunigung der Luftsäule passieren noch seltener und schon hustet der Ömmel!

    Wenn das Ding sauber fährt, ist da erstmal alles OK - v.a. wenn Du bei Vollgas im 6. wenn auch nur knapp über 120km/h erreichst, ist das alles erstmal tutti und die Zündung ist OK! Don´t touch it!

    Mach das Ding wieder sauber und friemel da einen Papierfilter rein - you´ll see alles wird gut!

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Wow.... Danke Etti,

    Super lieben Dank für die krass gute Erklärung. Das macht alles voll Sinn und ich hatte es überhaupt nicht auf dem Schirm....Venturi....Unterdruck, etc etc. Wieder viel gelernt dank dir und dank des Forums.

    Ja, mit mir (mit Klamotten locker 115kg) fährt sie recht easy 120 laut Tacho. Daher.... Bin mit dem Mopped sehr zufrieden, was den Motor angeht. Rest der Anregungen teste ich am WE und gebe Rückmeldung

    Schönes WE euch allen und Gruß,

    Ralf

  • Ahoi zusammen,

    so, ich denke mal, sie fährt mit dem Default Setup (VergaserBibel) einfach zu mager. Warum? Seht selbst:

    Der Seitendeckel hat diese "Airballs" drin... so weit so naja. Aber der Ort, wo der normale Plattenfilter wäre, ist komplett leer. Da ist nur das Abdeckgitter drauf, das keine Schrauben oder Muttern oder Elche angesaugt werden.

    Der Punkt ist aber.... es wird stand jetzt faktisch keine Luft gefiltert, da kein Luftfiltereinsatz drin ist.

    Vielleicht bin ich ja zu deppert, das zu verstehen, aber so macht es für ich keinen Sinn. Ich werde nen Einsatz organisieren und dann mal sehen, wie sich das mit dem Gemisch so regelt.

    Bin eine Runde komplett offen gefahren, also so wie auf dem Bild. Meine Fresse, das mal nen Ansauggeräusch, da klingelt der Kopp unter dem Helm :).

    Ich wollte es heute aber auch mal wissen, was die XT kann, wenn sie wirklich warm ist. 130km/h hab ich das Gas weggenommen... ich hatte Schiss, geb ich zu. Die Gabel machte mir keinen stabilen Eindruck mehr und der Vorderreifen war auch nicht feingewuchtet :)

    Wie gesagt. Der Motor geht super, das Ansprechverhalten ist sehr gut und null Probleme bei oberen Drehzahlen, alles tutti und lässt sich super fahren.

    Daher...Zündung lass ich, wie sie ist.

    Ach ja, mit Bremsenreiniger die Flasche beidseitig abgesprüht. Absolut keine Drehzahlveränderung zu merken. Daher würde ich Nebenluft stand jetzt wirklich ausschließen.

    nun kommt neuer Luffi rein und nen Papierfilter fürs Benzin, dann lass ich nochmal den kompletten Tankinhalt durchlaufen und noch durch nen Kaffeefilter, danach wieder zurück in den Tank. Irgendwann wird der feien Roststaub mal erledigt sein.

    Gruß,

    Ralf

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