Ventileinschleifen - aber wie?

  • Hallo!

    Bin gerade dabei bei meiner 2. alten Dame (XJ 750) die Kopfdichtung
    neu zu machen.
    Dabei habe ich in die Brennräume etwas Benzin geschüttet, um die
    Ventile zu überprüfen.

    Fazit:
    Bei Zyl. 2 konnte man im Auslass durch den Russ die Schwarze
    Suppe sehen.
    Bei den anderen Zylindern war der Brennraum nach ca. 10 Std.
    dann auch leer, aber keine Feuchtigkeit im Ein- und Auslass.

    Ich habe mich dann dazu entschlossen alle Ventile einzuschleifen,
    und die Ventilschaftdichtungen zu erneuern.

    Jetzt mein Problem:
    Keine Suppe mehr im Auslass, scheint bei allen Zyl. trocken zu
    sein.
    Keine Feuchtigkeit im Einlass, scheint auch trocken zu sein, aber
    das Benzin wird in den Brennräumen weniger.(ca. Hälfte in 6 Std.)

    Habe den Kopf auch mit Klarsichtfolie abgedeckt und Ein- und Auslässe
    abgeklebt um Verdunstung zu vermeiden.

    Aber wo in das Benzin hin?
    Kann es sein das nur soviel Sprit durch die Ventile läuft, der gerade
    noch verdunstet?
    Ist das OK?
    Oder müssen die Ventile 100%ig dicht sein?

    Wenn ja, welche Maßnahmen muss man dann noch setzten, um
    das Teil abzudichten.


    Gruß aus Tirol

  • Moin,

    willst du es richtig gut machen, dann müssten die Ventilsitze neu gefräst werden.
    Ich weiß nicht ob das beim Yamaha XJ 750 Kopf geht, oder ob die Ventilsitze als Ring eingeschrumpft sind.

    Der Ventilsitz hat drei verschiedene Winkel. Die werden halt gefräst.
    Danach schleift man dann die Ventile ein.
    Dafür gibt es spezielle Schleifpaste und einen Gummisauger mit dem das Ventil gedreht wird.

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • 100% dichte Ventile gibt es nicht. Wäre zwar ideal, aber Metall auf Metall ist schwer abzudichten. Ich würde sagen, wenn kein Benzin sichtbar durchläuft, ist es OK.

    Grüsse!

  • Das klingt vollkommen in Ordnung. Im Betrieb wird das alles nochmal warm, verrust minimal und dreht sich passend hin.

    Rolf

    ...manche Dinge machen wirklich keinen Sinn, sind aber gut fürs Ego...

  • Danke für die Antworten!

    Wenn mehrere der Meinung sind, viel besser wird´s nicht, dann
    werde ich die Oma wieder zusammenbauen.

    Der Post von Käpt´n Grog erinnert mich an den Spruch:

    "Perfekte Lösungen gibt es nicht, jeder der verliebt, verlobt oder
    verheiratet ist weiß das."

    Grüße aus Tirol

  • Servus!

    Falls du die Ventile mal einschleifst, kannst du auch ein Stück benzinschlauch in die akkubohrmaschine einspannen und aufs Ventil stecken dann mit grober, danach mit feiner Ventilschleifpaste einschleifen bis alles gleichmäßig aussieht. Abwechselnd links und rechtslauf.

    Die Ventilaufsitzfläche mit den 45° sollte am Ring nicht größer als 2mm sein soviel ich mich erinnere

    Wenn du eingepresste "harte" Ventilsitzringe hast, kann man diese nachfräsen. Ventilsitzfräsersatz ist aber nicht ganz günsig.
    Können schon bis 400 Euro kosten.

    Grüße ausm Waldviertel

    Fuhrpark: Cafe Racer CB400T , CB450K5 , XT500Z Tenere , XT350-de Guade! :)

  • Nimm wenigstens nen oszilierenden Vorsatz, nicht einfach das Ventil hinten einspannen. Bei dieser brutalen Methode wirste kaum die nötige Genauigkeit (Anpressdruck) und Sauberkeit hinbekommen, und sobald ein Krümel Schleifpaste in die Führung kommt, wirste ich ärgern, nicht einfach 5min per Hand geschliffen zu haben wie es seit Generationen funktioniert! Eine Bohrmachine, auch mit Schlauch, hat am Venil nix zu suchen!

    ...manche Dinge machen wirklich keinen Sinn, sind aber gut fürs Ego...

  • Hallo!

    Habe mit der Hand eingeschliffen.
    Feine Paste drauf und mit einem Saugnapf zwischen den Händen
    geschliffen.
    Hat soweit auch funktioniert, nur dass eben wenn ich Benzin einfülle
    der nach einigen Stunden abhaut.
    Wohin ist nicht genau zu sagen.

    Werde denke ich aber wieder zusammenbauen, es ist auf
    alle Fälle besser als vorher, und sie lief auch tadellos.

    Gruß Jochen

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