Frage an die Experten

  • Etti: Und das dünne Öl... fange dann unsere alten Blöcke nicht an zu ölen?

    Ich hab grad folgenden Fall bei meinen Opels, wo ich, aufgrund des alters und auch negativen Vertrauens der ganzen Freundlichen, ich nun alles selber mache.
    letzten Sommer mal meinen TÜV Freund befragt, was er denn immer so fürn Öl nimmt: Thomas Phillips 5W das alle spezifikationen hat! gesagt getan, und bei beiden Ölwechsel gemacht. Etwa 3Monate später waren beide Opel undicht.
    WAS Mache ich nun? in 3 mon. ist TÜV angesagt... was macht Don Pedro? nochmal Ölwechsel und zurück zum Liqui Molly, das ich schon immer problemlos gefahren bin???
    hat daa mal einer nen Tip?

    Danke!

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Moin Georg,

    was ich machen würde ?

    Das Öl runterschmeißen und etwas dickeres (15W-40) oder so drauf tun.
    Was sagt Opel denn, was da eigentlich drauf soll ?
    Vor dem Tüv noch ne schneidige Motorwäsche und gut ist.

    @Käptn,

    waren die Kolbenringe schon fertig montiert beim Kolben ?

    Man kann die auch verkehrt herum einbauen ...

    Sehe ich jetzt zwar auf dem Bild nicht, aber soweit ich weiß steht da auf den Ringen "top" drauf. Kann aber auch sein , dass ich das mit dem Yamaha Zweitakter verwechsele. :roll:

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • Die Ringe waren nicht drauf, aber die hatten was eingeprägt auf der oberen Seite, waren wohl richtig.
    Ob sie jetzt verkehrt rum drauf sind, weiss ich nicht, ich habe sie nur irgenwie draufgefriemelt um Bilder zu machen, ist ja jetzt egal.

    Grüsse!

  • Zitat

    Etti: Und das dünne Öl... fange dann unsere alten Blöcke nicht an zu ölen?

    Also ich nagel da seit annähernd 20 Jahren in die XT350 0W40 rein - da ölt nix. Muss es auch nicht bzw. sollte es auch nicht.

    Im "Kaltzustand" ist das Öl in der Wanne und kann bestenfalls durch eine undichte "Oil Strainer" Deckeldichtung raus oder einen undichten Kupferring oder Motordeckeldichtung (Schaltwelle und Getriebeausgang möglicherweise noch als auch LiMa). Aber nur das Öl alleine macht da erstmal gar nix.

    WENN sich sowas wirklich ursächlich auf das Öl zurückführen liesse, dann nur dass eben ein anderes Dichtungsschwellmittel im Motoröl enthalten ist. In modernen Ölen sind Substanzen, die ein Verhärten von Dichtungsringen und O-Ringen (gleiches Material - Nitril-Butadien-Kautschuk) verhindern sollen. Das tun sie auch relativ gut und lang aber irgendwann is halt Ende.

    Das ist übrigens der wesentliche Unterschied zu den besonders vermarkteten "Gebrauchtauto-Ölen": Mehr Dichtungsschwellmittel.

    Wichtiger bei uns ist der obere Bereich. Mithin das "40" - genauso wie bei etwas älteren Automotoren. Die Toleranzen der älteren Motoren sind ungleich höher, durch Verschleiss aber auch durch einfach "alte Fertigung": Und mit einem 5W30 oder 0W30 braucht so´ne Karre dann Öl, einfach weil´s zu dünnflüssig im Heiss (!) Zustand wird. Gerne werden die Kisten dann auch mechanisch deutlich lauter - das sind die KuWe Lager, Steuerketten oder Pleuellager, wo die dünne Suppe einfach zu verstärkter Geräuschkulisse führt. Da geht nicht zwingend was kaputt dabei (mindestens nicht kurzfristig) aber es hört sich potentiell schlimm an.

    Bei ´nem ollen Opel ist aber doch latenter Ölverlust sowieso normal :)

    Anyway, für die ersten 200.000 km eines Automotors isses sowieso völlig wurscht, was man an (zugelassenen) Ölen da reinkippt. Dino-Suppe oder teil- bzw. voll-sysnthetisch: Völlig wurscht!

    Beim (luftgekühlten!) deutlich höherdrehenden Moppedmotor resultieren die synthetischen Öle einfach in weniger "Schmodder" - da sind keine bzw. Destillationsrückstände der Erdölfraktionierung drin, die sich negativ mit Ablagern bemerkbar machen könnten. Aber da ist ganz sicher auch "Glaube" dabei!

    Betreffs 2-Taktöl: Das macht(e) man beim DIESEL! Zur Schmierung der berühmten mechanischen Vier-Stempel Einspritzpumpe seinerzeit.

    Man erhoffte sich ein längeres mechanisches Leben der Pumpe, weil auf die Schmierfähigkeit des Diesels damals noch nicht so viel Wert gelegt wurde (Schwefelgehalt!).
    Das waren die Zeiten, in denen man straf- und gefahrlos (technisch! - NICHT steuerlich!) Heizöl fahren konnte (oder für echte Männer) oder gar Kerosin Jet A-1 vom Flughafen.

    Inzwischen gibt da jede Common-Rail oder Pumpe-Düse Einspritzanlage schnell auf mangels Schmierung. Da hülfe aber auch kein 2-Takt Öl.

    Beim Viertakter mischt sich das 2-Takt Öl munter mit dem Motoröl (logo, soll ja an der Zylinderwand kondensieren und der Ölabstreifring befürdert´s lustig nach unten in den Sumpf) und macht dann wirklich hässliche Ablagerungen. 2-Takt Öl hat einen Flammpunkt von teilweise um die 100 Grad C. Das kriegen wir im Ölsumpf locker zusammen und dann dampft´s überwiegend weg und der nicht-verdampfende Schmodder bleibt im Motoröl.

    Hört sich das wirklich schlau an?

    Ebenso in grauer Vorzeit und zu Zeiten von Grauguss-Zylindern und v.a. Zylinderköpfen kippte man ein alkalisches "Obenöl" zum Benzin dazu. Ballistol - nix anderes. Das sollte die sauren Verbrennungsrückstände im Zylinderbrennraum neutralisieren und damit Korrosion am Eisenguss reduzieren im Kaltfahr-Stadtbetrieb. Braucht heute a. kein Mensch mehr weil Alu schlicht nicht rostet und b. die heutigen Kraftstoffe alle PH-Puffer enthalten, die die Säurebildung weitgehend unterdrücken.

    Noch vor ein paar Jahren war das manchmal noch ein Thema, weniger im Motor sondern im AUSPUFF!
    Der Schwefel im Benzin verbindet sich bei der Verbrennung mit dem entstehenden Wasser munter zu H2SO3 - schwefliger Säure (nicht zu Verwechseln mit H2SO4 - Schwefelsäure. Nicht ganz so schlimim aber auf Dauer schlimm genug!).
    Diese schweflige Säure hat nun auf Dauer einfach jede Auspuffinnerei aufgefressen, wenn sie denn aus korrosionsanfälligem Material bestand. Eine Feuerverzinkungsschicht war da binnen Jahresfrist weg und die älteren Semester erinnern sich noch, dass man ale 3-4 Jahre mal den Puff tauschen musste. Der rostete nie durch Salz im Winter von aussen sondern immer durch schweflige Säure von innen!

    In der heutigen Zeit weitgehend schwefelfreier Kraftstoffe und ebenso überwiegend Edelstahl-Auspuffanlagen ist das auch Geschichte.

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • ganz schön tiefe Riefen, Honbild sieht irgenwie unregelmäßig aus, werde ich mal mit der Zylinderschleiferei besprechen.

    Bist bitte noch solieb und sendest mir eine emailadresse.
    grüße

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