Frage an die Experten

  • Hallo, habe gerade einen Motor neu aufgebaut, Kurbelwelle machen lassen, Pleuel hat 'ne Buchse gekriegt, alle Lager neu, Zylinder schleifen lassen, neuer Originalkolben (87mm.).
    Habe ihn gestartet, hörte sich gut an, 10-15 Minuten laufen Lassen und dann vorsichtig losgefahren. Klappert unter Last seit dem ersten Anfahren.
    Bin ganz vosichtig ein paar mal gefahren (3000-4000upm) um zu sehen, ob sich etwas ändert, tut es natürlich nicht.
    Natürlich ist genug neues Öl drin (Bel-Ray 20-50).
    Jetzt sieht es so aus:




























    Wieso? Was habe ich falsch gemacht? Oder kann es sein, dass der Zylinder nicht ordentlich geschliffen wurde? Ich habe nichts, um nachzumessen, aber der Kolben hat mehr Spiel im unteren Teil des Zylinders als im oberen...
    Und was mache ich nun? Grössere Originalkolben scheint es ja nicht zu geben, und wer weiss, ob mir jemand den Zylinder gescheit schleift...

    Hilfe! :cry: :cry: :cry:

    Einmal editiert, zuletzt von Käpt'n Grog (23. Januar 2018 um 22:11)

  • Ich würde behaupten:

    - entweder Ölmangel -- defektes Zahnrad Ölpumpe ?
    - oder der Zylinderschleifer hat Murks gemacht.

    Die Kolben unterscheiden sich im Hundertstelmillimeterbereich (Serienstrreung).
    Normalerweise steht das exakte Maß auf der Verpackung drauf.
    Das Kolbenlaufspiel liegt auch in dem Maß-Bereich ...
    Solltest du einfach mal vermessen. (lassen)

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • Sieht aus wie zu wenig Öl.
    Wössner Kolben gibt es bis 88,5.

    Meld dich einfach, bestelle demnächst eh ein paar Kolben.

    Hatte der Instandsetzer den Kolben zum vermessen?

  • Der Ölstand war richtig, und die Pumpe pumpt.
    Wird der Kolben auch über die Pumpe geschmiert?
    Der Laden wo sie den Zylinder geschliffen haben hatte den Kolben.
    Ich weiss nicht, ob ich denen noch einmal trauen würde.
    Jetzt habe ich Angst, einfach nochmal das selbe zu machen mit dem selben Ergebnis.
    Worauf muss ich besonders achten mit dem Öl?

    Grüsse!

  • Iich würde mal die Pumpe zur Sicherheit zerlegen. Im Normalfall kommt Öl über die KW zum Kolben.
    Öl frisst die 350 eigentlich alles.

    Grüße

  • Sagemal....

    Zitat

    Habe ihn gestartet, hörte sich gut an, 10-15 Minuten laufen Lassen und dann vorsichtig losgefahren.

    Hast das Ding echt völlig niegelnagelneu und vermutlich trocken zusammengebaut im Leerlauf (!!!!) 10 Minuten laufen lassen? Möglichst noch auf´m Seitenständer?

    Dann wundert´s mich nicht...

    Sieht nach Ölmangel aus - die Riefen im Zylinder sind da recht eindeutig und die "scharze" Kolbenkrone oberhalb des ersten Ringes nach so kurzer Laufzeit auch. Damit Ölkohle so schnell entsteht, muss es da echt heiss geworden sein.

    NIcht umsonst sagt man doch immer: FAHREN - NICHT IM LEERLAUF WARMLAUFEN LASSEN! Bestenfalls mal so ´ne Minute im Leerlauf mit´m Gas spielen - EINE MINUTE - NICHT 10!

    Jetzt kann es natürlich noch sein, dass der Kolben wirklich zu klein war. Aber ich glaub´s nicht, denn "geklappert" hat´s erst mit dem Anfahren (kein Wunder nach der Tortur) aber nicht bei der Leetlaufarie! Der Motor ist luftgekühlt - der bekommt fast keine Kühlung und im Leerlauf auch kein Öl.

    Das Öl wird von der Kurbelwelle gegen den Kolbenboden und Zylinder geschleudert. Dazu muss es aber von den KuWe abgeschleudert werden. Bei den langsamen Drehzahlen und der zähen Suppe (20W50) im Kaltzustand kommt da beim Kolben mal grade gar nix an. Der Zylinder wird heiss wie Sau aber das Öl denkt gar nicht dran warmzuwerden. Weil da wo Wärme entsteht (am Kolben) kommt´s nicht hin und wird nicht erwärmt. Bis das durch die Abwärme am Zylinderkopf mal warm wurde, war schon alles im Eimer....

    Vorausgesetzt dass die Masse von Zylinder und Kolben stimmen bzw. mal gestimmt haben, war´s das wohl.

    Etwas wundern tut mich noch der schwarze Kolbenboden. Nach so kurzer Zeit sollte der eigentlich noch nicht so dunkel sein. Wobei bei den Temperaturen, die da lokal geherrscht haben müssen ist vieles dann wieder "normal".

    Zylinder nochmal schleifen und neuen Kolben - die KuWe sollte es überlebt haben und Ventilspiel würde ich in dem Zusammenhang auf jeden Fall nochmal checken!

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • SCH...
    Ich dachte, es wäre besser, am Anfang kein Gas zu geben. Trocken habe ich das natürlich nicht zusammen gebaut, Alles war schön eingeölt.
    Der Kolben ist nicht ganz so schwarz, wie er auf den Bildern aussieht, ist aber auch kein Trost.
    Die Kurbelwelle ist total in Ordnung, Ventilspiel werde ich noch mal checken, ist ja jetzt zur Hand... :twisted:

    Grüsse!

  • Ich fahr 10W-40 auf luftgekühlten Motoren.
    Auch in Spanien.
    20W-50 wäre was für den Hochsommer im Tiefsand.

    Mit Sicherheit ist der Schaden aber nicht durch das 20'er Öl entstanden...

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • Yamaha schreibt auswendig 15W40 vor.
    Die erste Zahl gibt den unteren thermischen Grenzbereich an, die zweite Zahl den oberen.

    Heisst: Ein 10er oder 0er Öl behält seine Pumpfähigkeit im kalten Zustand bei niedrigeren Temperaturen als ein 15er oder 20er.

    Im Normalbetrieb ist das alles völlig wumpe. Da kannste von 0W40 bis 20W60 alles reinkippen. Gerne auch 0W60 von Castrol. Das dürfte den am weitesten gespreizten Temperaturbereich von allen haben.

    Ob man das braucht und ob das gut ist, sei dahingestellt. Je weiter der Temperaturbereich gespreizt ist, desto mehr Viskositätsindex-Verbesserer (VI Verbesserer) sind im Öl und das ist effektiv Plastik. Und wenn´se heiss werden, machense schwarke Kacke in den Motor (Wir erinnern uns? Schwarzschlamm - zum grossen Teil aufgrund lokal heiser Motoren durch Magerbetrieb verkokeltes Plastikzeug von den VI Verbesserern).

    Hätte man heute auch noch, man kippt aber recht aggressive Reinigungszusätze in´s ÖL dass der Schmodder in Suspension bleibt.

    Deshalb kipp ich in meine XT350 auch ausschliesslich Auto-Öl und nicht den Motorrad-spezifischen Unsinn. Die im Autoöl befindlichen sog. "Friction Modifier" (Zinn-organische Verbindungen, die Metall-auf-Metall verhindern recht effektiv, Stichwort Notlaufeigenschaften) tun der Ölbadkupplung mal grade gar nix.
    Und wenn´se was täten, wär die Kupplung entweder generell scheisse oder eben verschlissen und muss neu. Inzwischen kipp ich da irgendein voll-synthetisches 0W40 von irgendeinem bekannten Hersteller (Also ORIGINAL-Hersteller, nicht irgendwas teures mit wohlklingendem Namen) in die Möhre und das seit 20 Jahren.

    Bei unseren Motoren hat das alles schon ein bisschen mehr Sinnhaftigkeit als bei den modernen Kisten. Immerhin wird bei uns der ganze Zylindertrieb tatsächlich nur vom abgeschleuderten Öl geschmiert - quasi so ein bisschen auf "Zufall". UNd luftgekühlt is auch noch, damit pauschal erstmal thermisch grössere Unterschiede als bei den wassergekühlten Maschinen.

    Wohingegen moderne Motoren inzwischen direkte Spritzölung der Kolbenböden von unten haben - und damit auch absolut verlässliche Schmierung. Kunststück - Öl wird mit veritablen Druck von unten gegen den Kolben gespritzt. Wenn das nicht schmiert....Der Hintergrund ist aber gar nicht primär die Schmierung sondern die Kühlung. Die verlässliche Schmierung unter allen Betriebszuständen ist nur ein gerne mitgenommener Nebeneffekt.

    Bei unseren Motoren entsteht beim Abschleudern auch nicht sowas wie - wie soll ich sagen - fett hingeschlunzte Ölheringe sondern man muss ich das mehr so als "Nebel" vorstellen.

    Das aber setzt eine gewisse Drehzahl voraus - und Leerlauf und kalt reicht da halt einfach nicht aus.

    Tragisch an der Stelle ist ja eigentlich eigentlich ganz was anderes: Du hast leider versucht den neuen Zylinder/Kolben "einzufahren" und dabei wirklich nun alles falsch gemacht, was man dabei falsch machen kann:

    Bei einem neu geschliffenem Motor mit passenden Kolben gibt es ausser den Laufflächen der Kolbenringe NICHTS EINZUFAHREN!

    NULLINGER!

    Die Laufflächen von Zylinder und Kolben werden nach dem Zusamenbau immer nur schlechter! Niemals "besser"!

    Das beste "Einfahren" ist "normal fahren" und bei 60-80% der Nenndrehzahl die ersten 20km gut sein lassen. Und nach 20-30km kann man dann durchaus mal Richtung Nenndrehzahl gehen. Wenn die Kiste das "freudig" tut, ist alles gut, einfahren abgeschlossen. Wen´s noch ein bisschen zäh geht, nochmal 20km sinniges Fahren dranhängen und dann nochmal Vollast versuchen. Dann müsste es aber auch klappen, sonst wäre was faul.

    Nachdem unser Einzylinder sich bei Nenndrehzahl sowieso quält, ersetzt Nenndrehzahl hier pauschal mit Geschwindigkeit. Soll heissen, so nach 20km kann man durchaus mal mit vollem Rohr passendes Strassengewerk beackern.

    Wer´s nicht glaubt: Beim 3-buchstabigen Automobilhersteller in meiner Nähe muss der Motor jedes fertigen Automobils, das vom Band fällt, bei der Endabnahme mit eisekaltem Motor und noch keine Umdrehung in seinem Leben gemacht habend aus´m Stand und kalt Vollast und Nennleistung bringen. So einfach geht einfahren :) Wenn die Karre das nicht bringt, verlässt das Ding nicht das Werk.

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Bei mit kommt bei "frischen" Motoren immer etwas Zweitaktöl in den
    Tank.

    Hat mir mein Traktormotor-Instandsetzer vor vielen Jahren ans
    Herz gelegt.
    Und das ist ein Diesel!

    Ob´s nun hilft?

    Geschadet hat´s auf jeden Fall nicht, und alle Motoren haben es über
    die erste Hürde geschafft.


    Gruß Jochen

  • Jawohl, war gespalten, schreib mal!

    Grüsse!

    P.D.: Nach den ersten komischen Geräuschen habe ich nach Dichtmasse in den Sieben gesucht, war aber kaum was, falls Du das schreiben wolltest...

  • Ich hab 1990 einfach mal so gespalten. Jung, wie man war, wollte ich mal reingucken. 2 schaltwellen sind mit lockte zu verkleben. Zunächst war es das zu viel lockte, das mir die Schaltung verklebte.
    Dann benutzte ich Nen seegering ein 2. Mal. Somit wanderte bei einfahrkm 300 das ölpumpenzwischenrad weg zum Kupplung Korb und die ölpumpen hatte keinen Antrieb mehr....neuer Kolben somit wieder in die Tonne....grrrrr
    Kontrollier das mal.

    Für die buchse im pleuelauge, wurde das Plauen ausgepresst.? Oder kw nur eingespannt?

    Danke.

    Gruß


    Georg

    achtung dement!
    ja ich bin direkt, aber ehrlich.

  • Nee, die Pumpe pumpt schon wenn ich die KW drehe. Kommt Öl an der KW raus und am Anschluss der Steigleitung.
    Die KW wurde zerlegt, das Nadellager auch gewechselt und scheinbar korrekt wieder zusammen gepresst, habe auch mal durchgeblasen und es kommt ja auch Öl raus.

    Grüsse!

  • Zitat von TTGeorg

    2 schaltwellen sind mit lockte zu verkleben. Zunächst war es das zu viel lockte, das mir die Schaltung verklebte.
    Dann benutzte ich Nen seegering ein 2. Mal. Somit wanderte bei einfahrkm 300 das ölpumpenzwischenrad weg zum Kupplung Korb und die ölpumpen hatte keinen Antrieb mehr....

    Jetzt machst mir Angst :shock:

    Schaltwellen und Locktide? Das höre ich grad zum ersten mal... und Seegerring erneut verwenden? Habe ich auch :shock: :shock: :shock:

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