Neue Radlager eingebaut

  • Tach zusammen,
    habe eben meine neuen Radlager aus'm Kugellagershop eingebaut. Die alten Lager konnte man im eingebauten Zustand drehen, aber mir war langweilig (außerdem waren es noch die ersten seit 22TKM). Habe die neuen eingepresst und festgestellt, dass sich der innere Teil des Kugellagers im Gegensatz zu den alten nicht drehen lässt. Ist das normal? Vermutlich liegen die zu fest am Distanzstück an oder wie? Im ausgebauten Zustand ging es noch einwandfrei...
    Grüße
    Alex

  • Naja, musste auch lernen, das die neu ruhig mal etwas schwer gehen. Wir haben mal neue Radnaben für meinen Anhänger gedreht, da kamen mir die neuen SKF-Lager auch etwas stramm vor nach dem Einpressen, der Experte T aus G bei HI sagte, das passt schon...inzwischen bestimmt schon wieder weit über 1000km damit gefahren, und alles dreht sich im eingebauten Zustand super...!

    Also mal einbauen und gucken wie es sich verhält. Wenn Du mechanisch keinen Blödsinn gemacht hast, kann ja nix verkehrt sein, da Lagersitze + Hülse ja alles fest vorgeben.

    Wie hast Du Eingepresst?

    ...manche Dinge machen wirklich keinen Sinn, sind aber gut fürs Ego...

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf (18. November 2012 um 18:45)

  • Die Lager angesetzt, obendrauf ne Nuss, welche nur auf dem äußeren Ring aufliegt, und dann leicht draufgedengelt. Ich weiß wieso es so schwer geht: Wenn ich das eine Kugellager drehe, dann dreht sich das auf der anderen Seite mit...

  • Gib mal von beiden Seiten einen kleinen Schubs auf den Lagerinnenring
    (Nuss + Gummihammer oder so)

    Danach sollten sie leichter laufen..
    (das sind nur ein paar Hundertstel die da klemmen)

    So Lager sind schon ziemlich präzise Teile und da müsste man die Maße der äußeren Lageraufnahmen und die der Distanzhülse schon sehr genau treffen damit das nach dem Einpressen "locker" läuft..

    Entscheidend ist Lagerinnenring + Distanzhülse, die geben das Maß vor,
    weil es da ohne Spiel zusammengepresst wird. Die Außenringe müssen hinterher ihre Position "finden". Nach dem Einpressen hast Du jetzt aber die Außenringe auf Anschlag.. daher klemmt es etwas.


    Gruß,
    Tobias

  • Hi Tobias,

    vielen Dank für den Tipp, nun laufen die Lager einwandfrei!! Hätte sich das während der Fahrt auch noch angepasst oder war das die einzige Lösung?

    Grüße
    Alex

  • Das "Ursprungsproblem" ist nicht nur normal sondern muss auch so sein: Immerhin wird das Naben-/Lagergedöns mit geschmeisigen 100NM (auswendig) gegeneinander verspannt und das Distanzstück sorgt dafür, dass die Innenringe der Lager fest miteinander verspannt werden und quasi "ein Rohr" zwischen den Gabelholmen fest verschraubt wird.

    Im Betriebe muss sich immerhin wenn sich das rechte Lager dreht, auch das Linke drehen (sonst is was schwer faul - mithin drehen sich die Lager gemeinsam oder gar nicht :) )

    Aber generell: Wenn ein Lager zu stramm sitzt, lebt´s nicht lange - ein Wälzlager "schleift", "wetzt" oder "setzt" sich NIEMALS zu. Never ever. In tausend kalten Wintern nicht. Das geht kaputt - schnell und unaufällig...

    Auch ein neues Lager (aufpassen, da sind die die evtl. vorhandenen Dichtscheiben nicht gemeint) dreht sich ganz leicht, wenn es sich nicht um eine staub- oder wassergeschütztes Lager handelt (RS2 und Co.).
    Ich bau ja nur so wasserdichte Lager in die Räder ein, das erspart einem die Erneuerung der Dichtringe in der Nabe um die Achse - aber egal: So ein Lager mit Gummidichtscheiben darf neu ein bisschen "stramm" gehen - aber eingebaut muss jedes Lager genauso laufen wie ausgebaut - generell: im eingebauten Zustand MUSS ein Lager genauso laufen wie im ausgebauten Zustand, sonst is irgendwas verklemmt und macht das Lager kaputt.

    Zitat

    So Lager sind schon ziemlich präzise Teile und da müsste man die Maße der äußeren Lageraufnahmen und die der Distanzhülse schon sehr genau treffen damit das nach dem Einpressen "locker" läuft..

    ES MUSS NACH DEM EINBAUEN GENAUSO LOCKER LAUFEN WIE VOR DEM EINBAUEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ein Lager wird auch nicht "eingepresst" ein Lager wird "eingeschrumpft".
    Einpressen kann man einen LagerSITZ aber niemals ein "Lager" (gibt Ausnahmen...). Nabe mit Heissluftpistole warm machen (spuck-heiss), Lager vorher 8h in die Gefriertruhe und das kalte Lager einfach REINFALLEN lassen (in den vorher penibel-peinlichst (mit Zahnstocher!!!) sauber gemachten Lagersitz in der Nabe. Dann klappt´s auch mit dem Lager(n) - alles andere is Murks!

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Moin,

    danke Etti für die Beschreibung vom Einschrumpfen.

    NUR so werden die Radlager eingebaut, nix kloppen....

    Bei meiner alten Maico hab ich das auch nicht glauben wollen, hab gehämmert und hatte hinterher zwei defekte Lagersitze. :cry:

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • Zitat von Etti


    Einpressen kann man einen LagerSITZ aber niemals ein "Lager" (gibt Ausnahmen...).

    Also ich habe mal Schlosser in einem 500-Mann Betrieb gelernt. Da wurden reihenweise Lager hydraulisch eingepresst.

    Es geht einfach darum, daß man das Lager nicht verkantet. Das passiert leider schnell, wenn man mit dem Hammer haut. Die Methode Gefriertruhe/Föhn ist optimal, weil kraftfrei, man kann so schnell nichts schief einbauen, wenn alles sauber ist. Die Passung muß dann aber auch Gefrier/Föhn hergeben ;)

    Wenn sich das eingebaute Lager nicht leicht drehen lässt, dann sollten man gucken, daß man das wieder raus bekommt. Man braucht nicht viel Phantasie sich vorzustellen was passiert, wenn sich die Wälzelemente durch die Lagerringe quetschen müssen.

    XT 350 55V

  • Moin Käpt'n,

    mit dem Fett passiert nicht viel.

    Der Lagersitz wird ja nicht glühend heiß gemacht , sondern mit einem Heißluftfön mäßig erwärmt.
    Da kommt das eiskalte Lager rein.
    Der Lagerring trifft nun auf den warmen Lagersitz.
    Lager kühlt Lagersitz, Lagersitz erwärmt das Lager.

    Das Fett wird dabei wohl kaum flüssig, dafür kühlt das Ganze zu schnell ab.

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

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