Neuer Zylinder defekt

Ich fahre Wössner Kolben und vertreibe sie auch gewerblich.
Bis jetzt Null Probleme.
Ich vermute die Ölpumpe oder eine verstopfung als Problem.
Vergaser vielleicht viel zu mager?

Brauchen die Wössner Kolben nicht auch ein anderes Kolbenlaufspiel ?
Plastikzahnrad der Ölpumpe defekt ?

Bei dem Vorschaden hätte mMn das Pleul auch getauscht werden müssen.
Wenn da vorher der Kolbenbolzen rausgerutscht ist, die Clips müssten weeggeflogen sein, dann ist das Pleulauge mit Sicherheit auch oval. Hab ich so als Schaden auch noch nicht gehört. Eher das der Kobenbolzen wegen Ölmangel fest geht.

Den Schaden werden wir von hier nicht einschätzen können. Zeig mal Ölfilter, Kolben, zylinder, pleuel. Ölpumpe zu öffnen macht auch Sinn.
Ich habe hier noch einen Zylinder mit Wössnerkolben liegen. Beim Zylinder ist eine Kühlrippe angebrochen, muss ich eh etwas preiswerter verkaufen.
Ölpumpe habe ich auch auf Lager. Kurbelwellen werden aber schon knapp. Getriebezahnräder sind zum Teil auch nicht mehr verfügbar.

Die Ölpumpe und Filter sind für diesen Schaden soweit egal, das Öl wird von unten hochgeschleudert. Bin mir sehr sehr sicher, entweder war zu wenig Öl im Motor, oder das Einbauspiel war falsch.

Was genau meinst du eigentlich mit "einlaufen lassen"? Was/wie hast du das gemacht, bevor du mit den 3000U/min losgefahren bist?

Bei so einen Schaden muss man die Ölpumpe überprüfen, alles andere ist Pfusch.
Mögliche Ursachen m.M.
-Ölversorgung durch PLeuel nicht gegeben:
-KW richtig montiert mit dem Ventil am KW Stumpf?
-Bohrung frei am oberen Pleuel Auge?
-Zahnrad defekt
-Temperatur zu hoch, Gemisch zu mager:
- Vergaserabstimmung vollkommen falsch
- Falschluft

Beim ersten Schaden finde ich etwas komisch.
Warum geht der Bolzen-Clip verloren ?
Erst dann konnte doch überhaupt der Bolzen seitlich raus.
Warum bricht dann der Kolben ?
Anders sieht das aus, wenn da schon Ölmangel der Grund war.
Bolzen hat gefressen, Kolben bricht.

Beim Wössnerschaden herschte akuter Ölmangel.
Kolbenlaufspiel könnte auch falsch gewesen sein.
Der Kolbenboden sieht auch heftig aus, lang kann der Motor nicht gelaufen haben, oder wieviel Kilometer hat er gehalten?

Du hast die kleine XT ne halbe Stunde im Standgas auf dem Seitenständer laufen lassen mit frischem Kolben/Zylinder? :shock:

Also, das ist für mich höchst kritisch. Einen luft/ölgekühlten Motor ohne Zwangskühlung mit frischem Kolben ne halbe Stunde tuckern zu lassen, ist thermischer Unsinn in meinen Augen. Der wird ja viel zu heiß bzw. anders/falsch verteilt, nach einer viel zu langen Kaltlaufphase. Entspannt durch die Gegend fahren ohne nennenswerte Belastung bei wechselnden Drehzahlen ist mein Tipp, mit vielen neuen Kolben in XTs praktiziert. Mach das bitte mit dem nächsten Kolben

Interessanter Schaden..
Und ich habe ja selber die unmöglichsten von Schäden in 31jahren gehabt, so einen aber auch noch nie.
Der bolzen hat schon auch ordentlich gerieben, nicht das da brocken in einem ölkanal sitzen!
Ölpumpenantrieb dazu auch checken! und nen foto liefern.

EINE HALBE STUNDE? Im Leerlauf? Auf´m Seitenständer? MIt anfangs kaltem Motor?

Ne, nicht wirklich, oder?

Da kann weder der Kolben noch der Zylinderschleifer was dafür. Das war absolute Umgehung jeglichen gesunden Menschenverstands.

Was passiert ist: Das Ding ist am Anfang ohne jede Schmierung gelaufen (Zylinder/Kolben wird vom abgeschleuderten Öl der Kurbelwelle geschmiert) - wenn das Öl kalt und zäh ist, kommt da kaum was an im Leerlauf) und dann sukzessive glühendheiss geworden - ohne jede Kühlung im Stand. Das DIng ist so im Arsch wie noch nie ein Kolben/Zylinder im Arsch war.

Also was ich jetzt nicht ganz versteh: Du zerlegst den Motor wie ein Grosser, baust das Ding wieder zusammen und dann lässte das Ding ´ne halbe Stunde nagelneu im Leerlauf laufen?

Halleluja!

Gut, alles wieder von vorne!

Und dann wenn alles wieder neu ist und zusammengebaut ist: Antreten, 10 SEKUNDEN mal kucken, ob alles dreht und dann ganz normal losfahren und die ersten 20-30km nicht über 5.000 drehen. Danach mal 20-30km bis 6.000 und danach mal locker Vollgas geben. Wenn der Motor sauber zieht bis 8.000 isser eingefahren. Wenn er sich "angestrengt" anhört, dann noch mal 50km mit max 6.000 drangeben - dann muss er aber.

"Einfahren" müssen sich nur und ausschliesslich die Aussenseiten der Kolbenringe. ANSONSTEN GIBT ES NICHTS EINZUFAHREN am Verbrennungskolbenmotor! NICHTS! NADA! NULLINGER!
Alle anderen Oberflächen werden nach der Bearbeitung im laufenden Betrieb nur schlechter - niemals besser!

Wer was anderes erzählt, hat die letzen 80 Jahre verpennt! Und yes, genau so lange gibt es kein "Einfahren" mehr.

Seinerzeit bei den alten Flugzeugmotoren kam man drauf.
War ´ne Scheißidee wenn einem im nagelneuen Flieger jemand im Nacken sitzt, der einen vom Himmel holen möchte, das Schild rauszuhängen "muss meinen Motor noch einfahren/einfliegen!" You get the idea....

Einfahrvorschriften dienen ausschliesslich dazu dem Hersteller Garantieansprüche zu ersparen. Sonst nix!

Und kauf Dir mal ein gutes Buch - "Selbermachen" vom Carl Hertweck zum Beispiel. Mit deucht, es gebricht etwas an theoretischem Wissen....

Hallo Sebbo!

Nimm Dir das was Etti da loslässt nicht ganz so zu Herzen!
Er packt öfters mal die große Keule aus :wink:

Find es schon nachvollziehbar wenn man nach einer Zerlegung den
Motor sehr vorsichtig behandeln will, und den ohne Last laufen lassen will.
Aber zu gut ist manchmal auch schlecht.

Bei einem Aggregat mit einer anderen Peripherie (Ölmenge, Kühlung etc.)
hättest Du alles richtig gemacht und wärst jetzt der Held.

Leider hat unser Schätzchen latente Öl- und Hitzeprobleme die man erst
mit der Zeit so mitbekommt.

Also nicht verzagen und auf ein Neues.
Alles wird gut.

Jochen