Benzinfrage

  • Hallo allerseits,

    also ich hab doch da jetzt mal ne Frage, wo die Benzinpreise kurz vor Erklimmung des Sissiphusberges sind ;)

    Ich tanke halt in unsere gute XT Super und kein Benzin. Hat das besondere Vorteile, so das man das einhalten sollte, oder kann man auch ganz locker wieder auf normal Benzin umsteigen ohne irgendwelche Nachteile zu haben?

    Wenn ich denn umsteigen kann würde ich auch gerne wissen, ob ich einfach normalBenzin zu dem Rest Super im Tanz hinzuschütten kann, oder muss ich den Rest Super erst rauskratzen? :?:

    Danke schonmal, YoKeule

    Nimm das Leben nicht zu ernst, denn du kommst eh nicht lebend raus!

  • Hi Yokeule,

    bei der geringen Verdichtung sollte "Normal" reichen.

    Ich fahr jedenfalls nix anderes.

    Bin mal gespannt, was die anderen denken.

    Bis dann!

    Der Rentnerblitz

    55V (1986-55Tkm-derzeit im Wachkoma - 1989-34Tkm-derzeit 10Tkm/a)

    "lieber mit ´nem langsamen Mopped schnell fahren, als mit ´nem schnellen Mopped langsam"8)

  • Egal, was Du da reinkippst, läuft immer. Nur bei extremen Belastungen könnte es zur Klingelneigung kommen, wenn du Normalsprit fährst.
    Übrigens hatte der Typ, der den Stein auf den Berg rollen mußte, deshalb Pech, weil kurz vor Erreichen der Spitze der Stein immer wieder runterrollte. Hast Du dieselbe Hoffnung bei den Benzinpreisen?

  • Hoffnung vielleicht ja, aber ich dachte es so mehr in die Richtung, dass der Sprit selbst unmögliches (an Preisen) erreichen kann ;)

    Danke schonmal für Antworten, aber wie ist das jetzt, geht mischen beider Sorten?

    UNd was heisst Klingelneigung?

    Gruss YK

    Nimm das Leben nicht zu ernst, denn du kommst eh nicht lebend raus!

  • selbst beim Auto isses wurscht, wenn man sich mal nach unten vertankt hat, im Extremfall klopft's halt, aber hab' selber noch nicht nach dem Vertanken bemerkt, und beim mischen gibt's dann halt nen Oktanmix und verbrannt wird's so oder so!
    Ist zumindest meine Meinung!

  • Da die XT ja für normal Benzin gebaut ist.. isses wurscht ob Super oder Benzin drin ist... da das nach der Oktan zahl geht.
    und da benzin glaube ich 91 Oktan hat und Super 95 und Super Plus 98 Oktan haben isses wurscht was du tankst

    Es kann also ruhig gemischt werden es sollte halt nur nich unter 95 Oktan kommen also kein Diesel (ca 80 Oktan) reinkippen :lol:

    Durch die höhere oktan zahl findet nur eine saubere / bessere Verbrennung statt.

    bloß wenn z.B das Auto motorrad Super braucht und du Benzin tankst kommt das zu dem besagten klopfen... der Motor verbrennt das nicht mehr richtig (war das so richtig erklärt?) *g*

    Africa Twin, S1000RR,

  • Na, fast richtig erklaert. 8)

    *Klugscheissmodusan*

    Die Oktanzahl gibt die Selbstzuendeigenschaft des Sprit an.
    Diesel sehr niedrig => verdichten und es zuendet selber.

    Beim Benzin ist es halt so, dass wenn du einen hoch verdichteten Motor hast, der 98 Oktan braucht (Super Plus) und du da Benzin reinkippst, dann kann es passieren, dass sich das Benzin beim Verdichten etwas frueher entzuendet, als es durch die Kerze gezuendet worden waehre. Diese zu fruehe Verbrennung drueckt auf den Kolben, der aber noch auf der Aufwaertsbewegung (dem Verdichten) ist. Dies nennt man Klopfen. Und man kann sich vorstellen, dass dieses Klopfen auf die Dauer nicht wirklich gut fuer die Lager sind. :wink:

    *Klugscheissmodusaus*

    --

    und hoch die Linke

    Gustl

    Yamaha XT 350; 55V; Bj. 85; Whitepower; Sebring Endtopf offen; 17er Ritzel; Handprotektoren; TT-Fussrasten

  • Juhuu! Nachdem ich ja den 2000.Beitrag wieder verpasst hab, wie ich heute morgen feststellte, schreib ich einfach mal wieder was Sinnvolles...
    Also: Ich fang mal mit Diesel an, das interessiert uns ja eher weniger: Die Oktanzahl des Diesels heisst Cetanzahl und ist mit Vergaserkraftstoffen eigentlich nicht zu vergleichen.
    Wie hier schon gefallen ist, entzündet sich das Diesel ja von selbst aufgrund des Temperaturanstiegs beim Verdichten, wobei das Verdichten beim Diesel nicht so zärtlich ist wie beim Benziner sondern so ca zwei bis dreimal so hoch;- eben (unter anderem) damit die Temperatur hoch genug wird zum Entflammen.
    In der Verdichterei liegt denn auch die Leistung eines Motors begraben: was reinkommt wird sich ja beim Verbennen massiv ausdehnen, und dieser Ausdehnungsfaktor kann mit dem Faktor, um den es beim Verdichten zusammengepresst wird, nochmal multipliziert werden.
    Leider ist es bei Benzinmotoren aber nicht möglich, beliebig hoch zu verdichten: wurde ja schon angesprochen: beim Verdichten entsteht Wärme und wenn diese zu hoch wird, entzündet sich das Gemisch von selbst, was mehrere entscheidende Nachteile hat: erstens passierts zu früh, dh, wie ebenfalls schon ausgeführt wurde, steigt der Druck im Zylinder zu früh massiv an und bremst den noch nach oben gehenden Kolben, was einerseits der Leistung nicht zuträglich ist. Andererseits belastet es die Bauteile über Gebühr, weil so ne Selbstentzündung zweitens in eine Explosion mündet. Der Unterschied zwischen kontrollierter Verbennung und ner Explosion sind etwa 20m/sec Vebrennungsgeschwindigkeit gegenüber rund 200m/sec bei der Explosion. Sicherlich gut vorstellbar, dass da ursprünglich geplante Abläufe im Zylinder etwas ausser Rand und Band geraten.
    Wann sich das Gemisch von selbst entzündet hängt aber nicht alleine von der Temperatur ab, sondern noch von verschiedenen anderen Faktoren wie Brennraumgestaltung, Verwirbelung oder Gemischzusammensetzung, um nur einige zu nennen. Es geht also letztlich zwar um die Temperatur, die jedoch wiederum von verschiedenen Einflussgrössen abhängt (wovon die Verdichtung sicher ne recht wichtige ist, denn je höher verdichtet wird, umso höher ist ja der Temperaturanstieg).
    Um nun also die ganze Sache inn Griff zu bekommen, muss man demnach mehrere Faktoren unter einen Hut bekommen und dafür sorgen, dass diese Faktoren möglichst lange stabil bleiben (zB ändert sich das Verdichtungsverhältnis, wenn Ölkohle sich aufm Kolbenboden einbrennt, zusätzlich besteht in dem Fall die Gefahr, dass glühende Ölkohle das Gemisch zu früh bzw unkontrolliert entzündet).
    Benzin besteht zunächst aus nem Gemisch von n-Heptan und Isooktan, was in nem bestimmten Verhältniss gemischt wird, wobei das Mischungsverhältnis von beidem durch die Klopffestigkeit (wir nennens hier mal weiter Oktanzahl) angegeben ist. In Deutschland ist das logischerweise genormt, zumindest gibt es genaue Vorgaben für Normal- und Superkraftstoff, -ob es für Superplus mittlerweile ne Norm gibt, weiss ich nicht-, die Zahlen sind ja schon gefallen:92 Oktan für Normalbenzin und 95 für Super.
    Je höher diese Zahl ist, umso geringer ist die Neigung des Kraftstoffes, sich selbst zu entzünden.
    In die Realität unserer XTs/TTs übertragen heisst das: man kann das Verdichtungsverhältnis soweit erhöhen, bis die Entzündungstemperatur des Kraftstoff-Luftgemischs erreicht ist, mehr Verdichtung bedeutet demnach höhere Temperatur durch höheren Druck beim Verdichten, aber auch, wenn das Gemisch verbrennt, noch mehr Druck auf den Kolben, der diesen nach unten drückt, was letztlich Leistung bedeutet (naja, genaugenommen isses ne Kraft, die aufs Pleuel und somit auf die Kurbelwelle drückt, was wiederum ein Drehoment erzeugt, und..., aber das wollen wir hier mal nicht so genau nehmen...).
    Als die Ingenieure den 350er Motor designt haben, sind sie wohl (anders als zB bei der XT500) von vorneherein davon ausgegangen, dass ein Butter und Brot-Motorrad mit Normalbenzin laufen sollte und haben dementsprechend die verdichtung und den Brennraum gestaltet. Will heissen: die beim Verdichten erreichte Temperatur reicht nicht aus, dass sich das angesaugte Gemisch von selbst entzünden kann, wenn Normalbenzin mit 92Oktan eingefüllt ist.
    Wenn statt Normalsuppe nun Super im Tank ist, was ja ne höhere Oktanzahl hat, sinkt die Selbstentzündungsneigung nochmals, was vorallem bei älteren (-->verschlissenen) Motoren ne gewisse Sicherheit bietet, aber unter normalen Bedingungen nicht notwendig ist.
    Grob und vereinfacht gesagt, schlummert in Super oder Superplus (oder gar der grössten Verarsche der Menschheit: V-Power) nicht mehr Energie, die höhere Leistung hervorrufen würde, es sind nur höhere Reserven vorhanden, was die Selbstzündungsneigung anbelangt (die man aber, wie schon gesagt, normalerweise nicht braucht).
    Die geringere Selbstentzündungsneigung würde es aber möglich machen, den Motor mit ner höheren Verdichtung (-->höhere Temperatur beim Verdichten) zu versehen, wodurch eine Leistungssteigerung eintreten könnte.
    Dies erklärt, weshalb bisher alle Versuche gründlich fehlgeschlagen sind, mit V-Power mehr Leistung bei Motoren zu messen, die eigentlich auf Super oder Normalbenzin ausgelegt sind: Die Suppe hat lediglich (teuer bezahlte) grössere Reserven gegenüber Kraftstoffen mit kleinerer Oktanzahl in Sachen Selbstentzündungsneigung, nicht aber mehr Energie, wie uns die Werbung weissmachen will (zumindest nicht soviel mehr, dass davon auf dem Prüfstand mehr als nur ne Nuance messbar wäre).
    Würde man freilich das Verdichtungsverhältnis so erhöhen, dass, um eine Selbstzündung zu vermeiden, V-Power notwendig wäre (oder das im Rennbereich verwendete Avgas [ausgeschrieben: Aviation Gasolene, also Flugbenzin;- nicht zu verwechseln mit Kerosin!]), würde auch die Leistung ansteigen, bis zu diesem Schritt ist jedoch die billigste, technisch bedingt notwendige Spritqualität absolut ausreichend!
    Soviel als Wort zum Dienstag...

    "Fahren Sie viel!"

  • Ach ja, ich glaube, Super Plus iss doch genormt;- mir iss nämlich beim noma Drüberlesen noch folgendes eingefallen:
    Mit hat mal jemand hinter vorgehaltener Hand in Bezug auf V-Power ein paar Kleinigkeiten geflüstert, weil ich den Umstand der nicht möglichen Leistungssteigerung rein durch Tanken von Benzin höherer Oktanzahl angesprochen hatte:
    Wie oben angeführt, besteht Benzin aus nem Mix von n-Heptan und Isooktan.
    Wie das Zeuchs zur tankstelle kommt, wissen wir alle: Da kommt n Laster mit der Sosse hinten in nem grossen Tank.
    Kein Aas iss nun in der Lage, sicherzustellen, dass der Laster, bevor er SuperPlus an die Tanke karrt, da nicht Heizöl oder Diesel vorher drinnen hatte.
    Da ja nun aber alles so toll und sicher in Deutschland vorgeschrieben und genormt ist, muss auch in dem Fall, dass vorher Kuhpisse gefahren wurde, sichergestellt sein, dass das Superplus trotz nem Restgehalt von Kuhpipi und Heizöl oder sonstwas 98 Oktan und nicht ein einziges, klitzekleines Oktänelchen weniger hat. Also, was iss zu tun: logo;- man mixt die suppe so, dass sie einfach von vorneherein so um die 100 Oktan hat;- wenn dann auf 20000 Liter SuperPlus 50Liter Sonstwas diese 20000l verunreinigen, passts immer noch, wenn das Zeuch inn Autotank sprudelt.
    Und was ist, wenn in dem Tanklaster vorher Superplus war (also 50 von Kuhseiche verunreinigte Restliter SuperPlus unsere 20000 Liter Superplus "verunreinigen")?
    Ja, genau, erraten: dann hat das, was aus der Zapfpistole rinnt, runde und saftige 100Oktan. Ohne V-Power-Zuschlag.
    Es macht nämlich in der Herstellung nur ungefähr nen halben bis einen Cent aus, ob ich 98 oder 100-oktanigen Kraftstoff (bzw 100- oder 102-oktanigen- wobei die 100Oktan des V-Powers ja nicht genormt sind, hähä...) mixe, die restlichen 10-15 cent Aufpreis je Liter sollen wohl den Auto- (und Motorrad-) fahrern helfen, besser an den faulen Zauber zu glauben...
    "Honi soit, qui mal y pense!"
    Oder, wie der Deutschländer sagen könnte: "Schlecht, wer Schlechtes dabei denkt!"

    "Fahren Sie viel!"

  • Moin,

    das "Normal - Benzin" (91 Okt.) gibt's doch sowieso nur in Deutschland, oder ?

    In Spanien kriegt man nur 95 oder 98 Oktan und das auch noch zum "Freundschaftspreis" von einem Euro / Liter.


    Gruß,
    Peter

    Gruß,
    Peter


    Nur im Lexikon kommt Erfolg vor Fleiß.

  • Ich kenn aus früheren zeiten (wann komm ich denn mal hier raus?!) nur Normal und Super, im Ausland bisweilen als Super95 bezeichnet, SuperPlus entspricht ja dem "alten" verbleiten Super, was sellemals 98 Oktan mitbrachte, den Rest Europas aber scheinbar seit Bleifrei nimmer interessiert und schon früher, wenn ich mich recht erinnere, nur 96 oder 97 Oktan im Ausland hatte.
    Hab ich aber immer nur am Rande wahrgenommen;- mit meinen XT500 bin ich nie soweit gekommen und alles ab da hab ich mit dem billigsten aufgefüllt, was ausser diesel zu haben war...

    "Fahren Sie viel!"

  • Hey YoKeule!

    Also Shell sagt ganz klar V-Power macht aus Deinem Mopped ein echtes Motorrad. Da hat man anschließend richtig viel mehr PS und kann alle anderen naß machen.
    Dazu brauchst Du dann aber noch von Castrol das gute Offroad Öl.
    Laß Dir nichts von diesen Konsumverweigerern in diesem Forum erzählen. Wenn die Firmen das sagen das das was bringt, muss das ja stimmen, die sind ja schließlich die Experten.
    Ach ja, und nicht vergessen: Das Geld muss wech, damit es Deutschland bald wieder besser geht. Also fangen wir an der Tanke am Besten damit an.
    Und nur weil die in Afrika noch nie was von 98 Oktan gehört haben
    heißt das ja nicht, dass man das nicht tanken darf!!!


    Gruß GOGO
    Der auch in seinem Auto nur Normalbenzin fährt :lol:

    WR400F, XT6002NF

  • Zitat von nachtigall

    Wie oben angeführt, besteht Benzin aus nem Mix von n-Heptan und Isooktan.

    Meines Wissens nach ist eine kleine Korrektur nötig: Betreffend der Willigkeit zur Selbstzündung verhält sich Benzin so wie eine Mischung aus n-Heptan und Isooktan. Tatsächlich ist Benzin eine Mischung aus noch viel mehr Substanzen, fast nur Kohlenwasserstoffen. Eine Oktanzahl von 95 bedeutet: Verhält sich so wie eine Mischung 95% Isooktan und 5%n-Heptan.

    Eine Oktanzahl von mahr als 100 macht so nur historisch Sinn, inzwischen werden Kohlenwasserstoffe die "besser" (selbstzündunwilliger) sind als Isooktan als Basis für die Bewertung herangezogen und das Verhalten der Gemische dann in Oktanzahlen umgerechnet.

    Bei meiner XT bilde ich mir ein, dass sie gerade an heissen Tagen ein bisserl runder läuft mit Super. Daher tanke ich Super.

    Rainer

  • So genau wollt ich das nu nicht breittreten, du hast freilich recht;-und logo steckt in Kraftstoff noch mehr drin, ich wollte mich aber nicht auch noch zwischen anionische Tenside und linksdrehende Aminosäuren ( :wink: ) verirren, während mich Kraftstoff-Junkie Gogo als Konsumverweigerer tituliert, obwohl V-Power auch aus seinem Waachen ein richtiges Motorrad machen könnte.
    Also, Leute: ihr werdet nicht verarscht;- von niemandem nicht! Tankt nur das Beste und nehmt das teuerste Öl und alles wird gut!

    N netter Link an der Stelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl

    Was mir da besonders gefällt, ist der Satz wo steht, dass es nix bringt, höhere Oktanzahlen zu tanken, als der Motor braucht...
    Kann aber ( Rainer) selbstverfreilich sein, dass ein nicht mehr ganz taufrischer Motor besonders im Sommer mit Super besser läuft, weil er mit Normal zu hart an der Grenze zum Selbstzünder wäre. Zumal ggf durch die teurere Sosse auch die Innenkühlung etwas verbessert wird.

    "Fahren Sie viel!"

  • jetzt mahb ich mal ne frage,...

    ist es nicht so dass kraftstoff mit mehr oktan eine heißere verbrennung hat? auf gut deutsch: sauberer spritt brennt besser und heißer,...

    dann wäre es doch eigentlich besser für den motor, normal benzin zu tanken, grade im sommer, sodass der motor bessere kühlung bekommt,..?
    im tiefsten winter wärs dann besser mit v-power,..

    oder net?

    grüße

    Spielzeuge: XT350 55V fürs Gelände, LC4 Sumo für die Straße :D
    Life is a road - Life, ride, see, fly! ;)

  • Bin kein Chemiker, hab davon aber nix gehört oder kann mich daran nimmer erinnern. Mir fällt jedenfalls kein Grund ein,wieso dies so sein sollte (oder könnte), denn es würde alles bisher gesagte ad absurdum führen: heissere Verbrennung--> höhere Temperatur--> grössere (Wärme-) Ausdehnung -->höherer Druck aufn Kolben --> mehr Leistung.
    Dem widerspricht es in diesem Sinne jedoch, dass bei Verwendung unterschiedlicher Spritsorten in einem Motor keine höhere Leistung gemessen werden kann, wenn statt benötigtem Normalbenzin zb Super oder V-Power eingefüllt wird.
    Hab übrigens mal rumgegoogelt wegen der Supersosse von Shell (OMV und ARAL hamm ja auch nicht hintanstehen können und auch so Zeuchs im Programm), und weil ich mich erinnerte, dass der ADAC mal nen Test gemacht hatte, bei dem dies auf dem Prüfstand offenbar wurde.
    Hab auch den Link dazu gefunden, die Seite gibts aber beim ADAC nicht mehr...
    Komisch.
    Vielleicht mal bei Gelegenheit nachschauen, obs denselben, mit Motorrädern veranstalteten Test der Zeitschrift Motorrad noch gibt, der zum selben Ergebnis kam.

    "Fahren Sie viel!"

  • @abraham.
    Mitnichten. Kraftstoff höheren Oktanwerts hat eben KEINE heissere sondern eher eine weichere und damit (spitzentemperatur-mässig) kühlere Verbrennung, weil ja für höhere Verdichtung ausgelegt und dortselbst dann schon durch die zusätzliche Verdichtung eine höhere Anfangstemperatur erreicht wird.
    Energetisch sind Normal, Super und sonstiges ziemlich identisch. Der wesentliche Unterschied liegt nur ein der jeweiligen Selbstentzündungstemperatur. Das wiederum hat aber an sich keine Auswirkung auf die dadurch erzeugte Leistung.

    @nachtiall
    Ich entsinne mich des Berichts auch und erinnere mich, dass der ADAC und AutoBild da nach 6000km tatsächlich Leistungssteigerungen im Bereich zwischen 3 und 6 Prozent gemessen hat.

    Ursache dürfte in den getesteten Fahrzeugen liegen: Das waren olle Kisten mit 6-stelligen Laufleistungen. Interessanterweise war die Ursache für die Leistungssteigerungen hinterher sauberere Ventile, v.a. Einlass. Denn diese hochoktanigen Kraftstoffe haben einen erheblich höheren Reinigungsmittelzusatz als normale Benzine.

    Und interessanterweise sind die Reinigungszusätze das, was die Plörre teuer macht. Nur mit Reinigungszusätzen kann man schlecht Werbung machen, weil Leistung bringen die logischerweise gar nicht.

    Aber wenn nach ein paar Tausend km die zugekokten Einlassventile einigermassen sauber sind, dann gibt´s auch mehr Leistung.


    Vorsicht mit diesen V-Power. 100Oktan Zeuch ist aber bei Vergasermotoren ohne Lambda-Sondenregelung trotzdem geboten. Denn da keiner Norm entsprechend, kann sich natürlich Zähigkeit und Wichte vom Normbenzin unterscheiden. Wenn aber nun das Zeug dahingehend zäher wird, dass der Vergasermotor in einen argen Magerbetrieb läuft, dann haut´s die Kiste um die Ohren und bei unseren zugegebenermassen i.A. nicht ganz neuen Moppetten führt man dann das auf allgemeinen Verschleiss, nicht aber auf die Superplörre zurück.

    Sowas kann natürlich bei closed-loop, lambda-sondengeregelten Motoren nicht passieren, die fetten das Gemisch unmittelbar an, wenn da Magerbetrieb droht.

    Und brauchen, ja brauchen tut das Zeug kein Mensch!

    Noch ein Einwurf: Klopfen bei zu niedrigerer Oktanzahl: Interessanterweise ist die Zunahme des Drucks bei vorzeitiger Entzündung wenn der Kolben noch auf dem Weg zu OT is ziemlich unkritisch, da geht nix kaputt von. Aber was passiert ist, dass bei solcher Verbrennung das Verbrennungsgeräusch stark in den Ultraschallbereich wandert und das dann zu Ermüdungsbrüchen führen kann. Wenn man einmal lausigen Sprit erwischt, oder falsch tankt, passiert da gar nix.

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Verständnisfrage:
    Dieselkraftstoff neigt viel eher zur Selbstentzündung als Benzin, soweit alles klar. Aber es ist bekannt, dass Dieselmotoren eine höhere Verdichtung haben, was das hohe Drehmoment in den niedrigeren Drezahlen erklärt. Die Verdichtung ist jetzt aber ein Vorgang, sprich: Es dauert bis die höchste Dichte, und somit der optimale Zündaugenblick (vielleicht liegt hier mein Denkfehler) erreicht ist. Da sich Diesel aber schon bei relativ geringen Druckverhältnissen entzündet, dürfte derselbige sich nun schon bei der Aufwärtsbewegung (gemeint ist der ansteigende Dichtegradient) entzünden, was, wie bereits vorher beschrieben, das Klopfen zur Folge hat.
    Wo liegt mein falscher Denkansatz?
    Gruß fidelis

    Es ist nicht die Sonne die untergeht, sondern die Erde die sich dreht.

  • 2 falsche Denkansätze.

    1. Dieselmotoren haben KEINE Drosselklappe, d.h. es wird immer volle Luftmenge angesaugt bzw. turbomässig reingeblasen. Der Diesel braucht das, weil sich der Kraftstoff ja selbstentzünden soll. Nu isses aber so, dass der Diesel sich erst dann entzündet, wenn er in den Brennraum (früher Vorkammer, deshalb jetzt Direkteinspritzer) eingespritzt wird. Und eingespritzt wird erst dann, wenn der Kolben kurz vorm OT steht. Im Gegensatz zum Otto-Motor (Benzin-Motor), welcher ja das Kraftstoff-Luft Gemisch verdichtet, verdichtet der Diesel REINE Luft und der Kraftstoff kommt erst dazu, wenn die Luft schon schön heiss verdichtet ist. Klar?

    2. Das Drehmoment eines Motors wird im wesentlichen von der wirksamen Länge des Kurbelarms bestimmt. Diese ergibt sich aus 2 Komponenten: Hub-Bohrungsverhältnis und Kolbengeschwindigkeit.
    D.h., je geringer der Zylinderquerschnitt und damit je länger der Hub wenn der Hubraum als gegeben angesehen wird, desto weiter ist der Pleuelfuss von der Drehachse der Kurbelwelle weg und desto grösser ist logischerweise der Hebel und damit das Drehmoment. Nachdem aber Leistung das Produkt aus Drehmoment und Zeit ist (hier kann ich irren, man möge mich korrigieren) hat der Diesel bei gleicher Drehzahl höhere Leistung im vergleich zum Ottomotor, aber Diesel drehen nicht wesentlich über 4000 U/min und damit haben nicht aufgeladene Diesel eine geringere Leistung bei gleichem Hubraum als Ottomotoren, weil die eben 6000 U/min und mehr machen.

    Tragischerweise ist natürlich mit grösserem Hub bei niedrigerer Drehzahl die maximale Kolbengeschwindigkeit erreicht (die liegt bei zahmen Automotoren bei ca.(!) 16-18 m/sec, Motorräder und Sportmotoren erreichen schon mal 22-24 m/sec und auch mehr). Deshalb hat ein Diesel eine erheblich niedrigere maximale Drehzahl als ein Ottomotor, weil er sonst den Kolben durch die Motorhaube feuern würde).
    Der grössere Hub nun wiederum bietet natürlich die Gelegenheit den Wirkungsgrad zu erhöhen, weil das Prozessgas viel mehr Zeit hat nach der Verbrennung auf den Kolben einzuwirken (und seine Hitze in Bewegung umzuwandeln).
    BMW hat das mal versucht, Otto-Motoren mit Diesel-Wirkungsgrad bei Autos zu bauen, man entsinne sich an die eta-Motorenbaureihe. Hat sich nicht wirklich durchgesetzt...).

    Übrigens nebenbei bemerkt: Die schwarze Wolke, die Diesel beim Starten absondern ist Programm. Trotz Vorglühens braucht ein Dieselmotor beim Start ein gnadenlos überfettetes "Gemisch" (isses ja nicht, sondern es werden bartige Mengen an Kraftstoff eingespritzt) um überhaupt den Betrieb aufzunehmen, Stichwort "Startprogramm".

    1985 XT350 55V
    Simply change the gravitational constant of the universe!

  • Boooaarrr

    is ja echt ne menge wer das alles ließt und versteht is nu benzin Profi wie? Denke mal das hier eines der beten Foren die ich je gesehen habe *g* hier lern ich sogar noch was!

    Aber nochmal zum Flugbenzin zu kommen? auf diesem einen link wird das
    AvGas auch als Kerosin bezeichnet

    Zitat

    Avgas wird nur von Flugzeugen mit Kolbenmotoren verwendet. Turbinengetriebene Flugzeuge und Flugzeuge mit Dieselmotoren benötigen den Kraftstoff JP-1, auch Kerosin, Jet-A1 oder Petroleum) genannt.

    also tank ich absofort Kerosin?

    Africa Twin, S1000RR,

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